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Mittwoch, 14. März 2018

Tag 253 - Guadeloupe: Stein-Kaffee-Wasser

Zum Entladen meiner Bilder stecke ich die Speicherkarte in den PC. Heute Morgen habe ich meine gute Kamera und verschiedene Objektive eingepackt, nur um unterwegs festzustellen, dass ich die Speicherkarte nicht wieder zurückgesteckt habe… Die Ersatzkarte ist in meiner Handtasche, aber heute hatte ich die große Fototasche dabei… Mist! Aber es ist ja nicht so, dass ich nur mit einer Kamera unterwegs bin. Ich habe die GoPro dabei und da ist immer noch das Smartphone…

Wir haben ein Auto und wollen die Insel oder besser die Inseln erkunden. Heute ist die vulkanische und bergige Westinsel „Basse-Terre“ an der Reihe. Wir fahren von unserer Marina in Pointe-à-Pitre (fast in der Mitte der großen südlichen Bucht) zuerst einmal nach Trois Rivières an der Südspitze. Die Strecke führt am Meer entlang und durch zahlreiche Bananenplantagen. Es gibt eine gut ausgebaute Straße und auch die Häuser sind gut gebaut und gepflegt. Was für ein Gegensatz zu Dominica!
In Trois Rivières sehen wir zufällig Schilder, die auf den „Parc Archeologique des Roches Gravees“ hinweisen und wir kommen genauso zufällig pünktlich zu einer der stündlichen Führungen an. Wir laufen durch einen wunderbar angelegten Garten mit verschiedensten Nutzpflanzen: Brotfrucht, Zuckerrohr, Kaffee, Kakao, Vanille, Zimt, Zitronengras, Papaya, Guaven, Bananen und vieles mehr.
An verschiedenen Stellen stehen gravierte Steine, die ungefähr 300 – 400 nach Christus entstanden sind. Sie zeigen Figuren, Köpfe, Masken und Tiere. Der Führer macht seine Sache offensichtlich gut, stellt Fragen und macht Witze. Die recht große Gruppe folgt seinen Ausführungen interessiert. Einziger Nachteil: es ist alles auf Französisch… Bei den Bilder und schriftlichen Erklärungen kann ich den Sinn recht gut verstehen (besonders wenn viele Fremdworte benutzt werden), aber schnell gesprochen habe ich keine Chance. Eine kleine englische Broschüre ist aber recht hilfreich.
Unsere nächste Station haben wir bewusst ausgesucht, das „Musee du Café“ in Vieux-Habitants (Nr. 5 auf der Karte oben an der Westküste). Es ist eine kleine Anlage mit einem Besucherzentrum, in dem die Geschichte des Kaffees und der Kaffee-Herstellung auf Guadeloupe erklärt wird. Alles ist auf großen Tafeln dargestellt, auf Französisch natürlich, aber mit vielen Bildern und recht gut verständlich. Von Äthiopien über den Jemen gelangten Kaffeepflanzen (vermutlich über Sklavenhändler) nach Arabien, in das osmanische Reich und schließlich nach Europa. Niederländer, Franzosen und Portugiesen brachten die Kaffeepflanzen dann in ihre Kolonien. Seit 1730 wird Kaffee auf Guadeloupe angebaut.
Die roten Früchte (Kaffeekirschen) werden geerntet und dann entweder „nass“ oder „trocken“ weiterverarbeitet. Die „nasse“ Methode ergibt einen hochwertigeren Kaffee und wird auf Guadeloupe verwendet. Dabei werden die Früchte gereinigt und dann wird Schale und Fruchtfleisch mit einem „Entpulper“ entfernt. In einem Fermentationsbehälter findet dann ein Gärprozess statt. Anschließend werden die Bohnen getrocknet und danach muss noch die „Pergamenthaut“ abgeschält werden. Nun kann der Kaffee bis zum gewünschten Grad geröstet und dann gemahlen werden. Wir bekommen noch eine kleine Kaffee-Probe (für mich Kakao) und kaufen etwas Schokolade.
Das reicht aber nicht, um den Hunger zu stillen und so fahren wir weiter an der Küste entlang nach Norden. Auf der Suche nach einem Sandwich finden wir schließlich ein Touristen-Zentrum gegenüber von Pigeon Island. Es ist ziemlich heiß und voll, aber das Sandwich ist ganz ausgezeichnet und es gibt wieder ein paar nette karibische Hühner zu bewundern.
Die letzte Station unserer Rundreise ist der Wasserfall „Cascade aux Ecrevisses“ (auf der Karte der abgenutzte Punkt über den Worten BASSE-TERRE). Mir tun heute die Knochen weh und er soll mit nur 15 Minuten Fußmarsch zu erreichen sein. Wie sich herausstellt sind es eher fünf Minuten und er Weg ist behindertengerecht ausgebaut. Wieder ein extremer Gegensatz zu Dominica, denn hier ist der Wald noch dicht und grün. Der Wasserfall selbst relativ klein und gut besucht, aber sehr hübsch.
Neben dem Wasserfall gibt es auch die Möglichkeit, im Fluss selbst zu baden (das war bei den Wasserfällen auf Dominica und Grenada nicht so). Dazu ist es erforderlich über zahlreiche rutschige Steine zu klettern. Ich komme mir vor wie Gollum (und sehe wahrscheinlich auch so aus, nur dicker), als ich auf allen vieren durch den Fluss krabble. Aber schließlich ist es unfallfrei geschafft und das kühle Wasser tut mir gut. Erfrischt und zufrieden fahren wir wieder zurück in die Marina.

1 Kommentar:

  1. Mist!

    Ich habe mir angewöhnt, die Bilder per Kabel herunterzuladen - wobei das bei mir ja minimal ist. Ein Fotograf (Uwe von der MOMO) hat mir das mal empfohlen, weil die Specherkontakte dann nicht so leiden.

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