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Donnerstag, 15. März 2018

Tag 254 - Guadeloupe: Hoch hinauf und tief hinab

Ein großer Vorteil unseres Sabbaticals ist es, dass wir Pläne spontan ändern können. Eigentlich hatten wir nämlich geplant, heute mit dem Auto die östliche, flache Insel zu erkunden. Aber es hat uns gestern auf Basse-Terre so gut gefallen, dass wir da wieder hinwollen. Als Ziel suchen wir uns den „Parc zoologique et botanique des Mamelles“ aus – eine gute Entscheidung. Die Anlage liegt mitten im Nationalpark und die Gehege sind in den natürlichen Wald integriert. Die nette Dame an der Kasse spricht gut Englisch und auch einige Schilder sind mehrsprachig, insbesondere die Warnungen. Spanisch und Italienisch kann ich nicht beurteilen, aber die Übersetzung von Deutsch und Englisch ist nicht optimal gelungen…
Wir Besucher laufen auf einem erhöhten Rundweg entlang und können uns verschiedene Tiere – überwiegend aus Südamerika und der Karibik – anschauen. Alles ist sehr grün und gepflegt. Ob und welche Tiere sinnvoll in Käfige gesperrt werden sollten ist natürlich immer eine Frage. Ich habe besondere Probleme mit Großkatzen (hier Jaguar, Puma, Ozelot), weil ich den Bewegungsbedarf und die Reviergröße von Hauskatzen kenne.
Neben den Tieren gibt es auch diverse Pflanzen. Gefühlt kann man hier einen Stock in den Boden stecken und am nächsten Tag hat er Wurzeln und Blätter. Überall wachsen Blumen, Bäume, Moose und Lianen und zwischen ihnen sind Vögle und Schmetterlinge unterwegs.
Eine besondere Attraktion ist der Baumwipfelpfad, der uns bis zu 25 m hoch ins obere Stockwerk des Waldes führt. Hier können wir die zahlreichen Bromelien sehen, die auf den großen Bäumen wachsen. Jeder Stamm hat nicht nur seine eigenen Blätter sondern auch noch zahlreiche Mitbewohner. Der Weg macht uns viel Spaß.
Heute haben wir uns Brote mitgenommen und so kaufen wir im Park-Shop nur ein kühles Getränk und essen gemütlich auf einer Bank im Schatten. Ralf ist ein großer Fan von Wasserfällen und insbesondere den dazugehörigen Bade-Becken geworden und so hat er uns zur Abkühlung das „Bassin Paradise“ herausgesucht, dass – wie der Name schon sagt – besonders hübsch sein soll. Im Gegensatz zum Wasserfall gestern liegt es etwas versteckt und es gibt auch keine Wegweiser, aber Google Maps zeigt uns den Weg.
Hier geht es nicht um den Wasserfall, sondern um das Becken mit kaltem, kristallklarem Wasser, das wunderschön mitten im tiefsten Wald liegt und von kleinen Grotten umrahmt wird.
Anders als gestern ist auch kein behindertengerecht ausgebauter Weg vorhanden, sondern wir müssen ein ganzes Stück von der Straße durch den Wald heruntersteigen. Durch mein Rheuma sind insbesondere Knie und Fußknöchel betroffen und ich habe schon mit normalen Treppen und unebenem Boden Probleme… hier gibt es grobe Stufen (natürlich nicht in Normhöhe), große Steine und jede Menge Wurzeln.
Dank Sherpa Ralf, der mit wortwörtlich an die Hand nimmt, gelingt der Abstieg aber dann doch und es hat sich wirklich gelohnt. Wir planschen eine Weile im Wasser und versuchen (erfolglos) ein Unterwasser-Selfie zu schießen.
Dann müssen wir wieder zurück zum Auto und das bedeutet, alle Stufen, Steine und Wurzeln wieder hinaufklettern. Die Knochen knirschen, aber ich bin hochmotiviert, weil ich die Nacht nicht alleine im Wald verbringen möchte. Auf dem Rückweg kaufen wir noch im Leader Price ein und besorgen im Decathlon eine neue Lampe, weil unser schönes solarbetriebene LED-Licht fürs Cockpit leider den Löffel abgegeben hat. Bis wir zuhause sind ist es schon richtig spät und hier in den Restaurants am Hafen tobt der Bär. Das bedeutet, es sind keine Parkplätze frei. Und wir haben drei große Einkaufstaschen, Rucksack, Kameratasche, Badezeug etc. Ralf hat die geniale Idee, unseren Duschschlüssel an der Schranke zur Marina auszuprobieren. Er passt und wir können bis fast vors Boot fahren. Ein langer aber auch sehr schöner Tag!

2 Kommentare:

  1. Selfie isr doch gelungen!

    Den Park kennen wir noch nicht. Sieht interessant aus.

    Auf der anderen Seite der Insel unbedingt den Friedhof Morne-à-l’Eau besuchen.

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  2. Uta-Sybille Bethge15. März 2018 um 12:31

    Auf diesem Wege hier mal herzliche Grüße an den so treuen Freund Thomas und auch an Anke und auch an die ganze Mütterstammtischrunde. Ich freue mich, Euch alle beim Wiedersehensfest in Griesheim im Spätsommer wiederzusehen. Alles Gute für Euch Alle!

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