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Samstag, 10. März 2018

Tag 249 - Dominica: Taxi-Tour

Einige Segler haben eine Tour über die Insel organisiert und wir können uns anschließen. Schon morgens um 8:00 Uhr werden wir von „Alexis“ mit seinem Wassertaxi am Boot abgeholt. Mit uns fahren noch Lynn und Mark von der ROXY, Susea und Gene von der MOODY BLUES (beide aus USA) und Bruna und Marco von der italienischen GAGIANDRA. An Land erwartet uns dann unser Guide Jeff mit einem Minibus und die Reise geht los. Gleich als erstes sehen wir an einem Haus das Bild von Elizabeth Israel, auch genannt Ma Pampo, eine der ältesten Personen der Welt – bei ihrem Tod 2003 war sie 128 Jahre alt.
Wir fahren quer über die Insel von unserem Ankerplatz im Nordwesten an die Atlantikküste im Osten und steuern dort verschiedene Aussichtspunkte an. Unterwegs sehen wir die großen Schäden, die der Hurrikan Maria letztes Jahr angerichtet hat. Viele Palmen sind nur noch Stämme, an deren Spitzen erst wieder einige Blätter sprießen und es wir lange dauern, bis sich das wieder erholt hat. Bananen wachsen wesentlich schneller und da sind schon einige wieder fast reif. An den Häusern fehlen viele Dächer und sind durch blaue Planen ersetzt. Teilweise sind nur noch Ruinen zu sehen – traurig! Hier gibt es eben keinen „reichen Onkel“, wie bei den französischen, niederländischen oder amerikanischen Inseln.
Unser Guide zeigt uns das Grab von Roosevelt „Rosie“ Douglas, einem Aktivisten (Civil Rights), Sozialisten (Sozialistische Internationale) und Politiker (Premierminister von Dominica), der große Pläne für sein Land hatte, aber nach acht Monaten im Amt plötzlich verstarb. Dann besuchen wir die „Red Rocks“, eine beeindruckende Gesteinsformation direkt am Meer, die jederzeit für einen Science Fiction Film verwendet werden könnte.

Weiter im Landesinneren geht es zu einer kleinen Schokoladen-„Fabrik“. Leider gibt es im Moment keinen Herstellungsprozess zu sehen, denn die Kakao-Bäume wurden vom Hurrikan zerstört.
Ralf interessiert sich dann auch mehr für den Wiederaufbau, die kleine Schreiner-Hütte und das verwendete Holz, „White Cedar“, das auf der Insel wächst und sich zum Bauen gut eignet. Wir können aber doch noch Schokolade kaufen und wieder die vielen verschiedenen Blumen bewundern. Die Natur hat hier eine unglaubliche Energie.

Wir schlappen allerdings etwas ab und es wird Zeit eine Mittagspause einzulegen. Jeff bringt uns zu einem kleinen Restaurant mit einer schönen Aussicht. Dort bekommen wir das typische karibische Essen: Huhn oder Fisch mit Reis, (Süß)Kartoffeln, Gemüse und Salat. Hier ist es frisch und gut zubereitet. Dazu ein lokales Bier (Kubuli) und in meinem Fall einen frisch gepressten Guavensaft. Zum Dessert noch Brotpudding – lecker!
So gestärkt geht es an die nächste Herausforderung: einen privaten Wasserfall. Wir kaufen Karten in einem kleinen Shop und werden dann zu einem Parkplatz gefahren.
Von dort aus sind wir auf uns alleine gestellt und folgen einem Pfad durch den „Wald“. Einige aus unserer Gruppe waren schon letztes Jahr hier und berichten, dass sie durch einen Hohlweg mit einem Blätterdach gelaufen sind – davon ist nach dem Hurrikan nichts mehr übrig…
Der Wasserfall selbst ist nicht besonders groß aber sehr hübsch und einige von uns nutzen die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad im ziemlich kühlen Wasser. Dann geht es wieder zurück zum Bus.
Die Rückfahrt führt dann an der Westküste entlang. Hier ist nach meinem Eindruck nicht so viel von der Vegetation zerstört, aber zahlreiche Brücken sind schon beim Hurrikan „Erika“ vor zwei Jahren weggeschwemmt worden und an vielen Stellen gibt es nur Behelfsbrücken, was die Fahrt natürlich verzögert. Nach rund 10 Stunden kommen wir voll mit Eindrücken aber ziemlich müde wieder in Portsmouth an.
Bei mir ist die Müdigkeit so groß, dass ich mich vor dem Abendessen noch kurz hinlegen will. Als ich wieder aufwache ist es 23:30 Uhr und ich verzichte auf Abendessen und Blog-Schreiben und entscheide mich gleich für die Nachtruhe…

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