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Freitag, 9. März 2018

Tag 248 - Dominica: Auf dem Fluss

Früh am Morgen geht Ralf noch zu „Customs and Immigration“ um uns auf Dominica anzumelden. Eine gewisse Herausforderung ist dabei das Anlanden am Dinghy-Steg und vor allem die Aufgabe, zu verhindern, dass das schöne, neue Boot an dem Betonpier Schaden nimmt. Aber das und die Verständnisprobleme wegen des Sprachfehlers der Dame bei der Anmeldung („Password“ statt „Passport“) wurden von Ralf souverän gelöst.

So haben wir noch Zeit für unser Frühstück bevor unser netter Helfer von gestern „Providence“ auf die Minute pünktlich um 10:00 Uhr bei uns vorbeikommt um uns für eine Tour auf dem Fluss abzuholen. An Bord ist bereits ein amerikanisches Ehepaar und er nimmt auch noch vierköpfige französische Familie mit. So geht es vollbesetzt in den „Indian River“. Am Ufer ist noch viel kaputt und überall sind die Spuren des Hurricans „Maria“ im letzten September.
Auf dem Meer waren wir in schneller Fahrt mit dem Außenborder unterwegs, aber hier auf dem Fluss ist es ganz still und wir bewegen uns nur langsam durch Staken mit dem Ruder fort. Providence berichtet, dass der gesamte Fluss durch umgestürzte Bäume unpassierbar war, aber diese sind alle beseitigt worden und überall wächst frisches Grün. Problematisch ist, dass die gesamte Bananen- und Ananas-Ernte zerstört wurde und viele Kokos-Palmen fehlen.
Am Fluss leben verschiedene Vögel und große Krabben, die in Erdhöhlen wohnen. Zahlreiche Wurzeln bilden bizarre Muster und wir merken, wie fruchtbar der Vulkanboden ist und was die Natur für eine Kraft hat.
Die Führung findet in Englisch und Französisch statt, das unser Guide fließend spricht. Sogar ein paar Worte Deutsch kann er – sehr beeindruckend! Was mich jedoch immer erstaunt ist die Tatsache, dass selbst junge Franzosen (die Kinder sind 12 und 14) offensichtlich kein Englisch sprechen. Ich verstehe nicht, dass das dort in der Schule nicht unterrichtet wird, denn von allem, was ich in der Schule (nach Lesen, Schreiben und Dreisatz) gelernt habe, ist Englisch das, was ich später im Leben am besten gebrauchen konnte. – Nach einer Weile kommen wir zu einem Anleger mit einer Erfrischungsstation.
Weiter geht es zu Fuß durch den Wald, oder besser durch den ehemaligen Wald, denn auch hier hat der Hurrican viel Verwüstung angerichtet.
Providence zeigt und verschiedene Blumen und Heilpflanzen und erzählt, wie diese hier verwendet werden. Kopfschmerzen oder Prostata-Beschwerden – kein Problem! Wir bekommen auch Lorbeerblätter mit dem Tipp, daraus einen Tee zuzubereiten.
Zurück in der Station gibt es einen Guavensaft und jede Familie bekommt einen kleinen Vogel mit passender Blüte gebastelt.
Dann fahren wir wieder flussabwärts und müssen durch die Mündung wieder hinaus auf’s Meer. Leichter gesagt als getan, denn durch den Schwell brechen sich dort die Wellen. Aber unser Guide ist Profi und wartet eine Pause ab bevor er geschickt durch die Brandung fährt und uns sicher wieder zu unserem Schiff bringt.
Dort finden wir einen fliegenden Fisch vor, leider schon tot, der sich an Bord verirrt hat. Ralf fährt nochmal in die Stadt auf der Suche nach Kaffee und Kuchen (Kaffee ja, Kuchen nein) und etwas Huhn zum Abendessen (ja, aber gleich 2 kg) und dann sind wir zum Sundowner bei Lynn und Mark auf die ROXY eingeladen. Sie sind letztes Jahr von Michigan aus bis hierher gesegelt. Wir haben wieder viel zu erzählen und die Sonne ist schon lange untergegangen, bis wir wieder zurück auf der TRITON sind.

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