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Montag, 19. Februar 2018

Tag 231 - Tobago Cays - Glossy Bay Marina (Canouan): Reich und Schön?

Wir nehmen Abschied von den Tobago Cays und machen uns auf den Weg zur nächsten Insel. „Nächste" ist hier wörtlich gemeint, denn Canouan ist nur 5 sm entfernt. Die sind allerdings ungemütlich denn der starke Wind kommt wieder fast genau von vorne und es gibt unangenehme Wellen.
Weil der Wind auch in der Nacht weiter kräftig blasen soll und wir gelesen haben, dass die zum Ankern geeignete Bucht heftige Fallböen hat, entscheiden wir uns für die Warmduscher-Nummer und fahren in die neu gebaute „Glossy Bay Marina“. Der gesamte Norden ist ein abgesperrtes Resort für die Reichen und die Schönen und nun hat ein Investor auch hier im Süden der Insel zugeschlagen. Die Marina selbst wurde letzten April eröffnet aber die Arbeiten an der sie umgebenden Anlage dauern noch an. So wie es aussieht, wird das hier auch ein komplett künstlicher Ort, so wie in Quinta do Lorde auf Madeira. Bisher ist die Marina aber fast völlig leer und gleich drei Marineros stürzen sich auf unsere Festmacher. Wir bekommen das Internet-Passwort und können für kleines Geld (15 US-Dollar/Tag) ein Golf Cart mieten.
Einen Golfplatz gibt es natürlich auch, im Norden wo „Millardäre hingehen, um den Millionären zu entfliehen“… Er hat tatsächlich einmal Donald Trump gehört, aber mittlerweile ist Canouan Trump-Freie-Zone. Wir wären eigentlich zu klein für die Marina, aber da es so leer ist, dürfen wir bleiben. Ich schaue mir schon mal die Waschräume an: alles vom Feinsten.
Dann fahren wir mit unserem neuen Fortbewegungsmittel Richtung Hauptort. Wir hatten uns schon gewundert, weil in der Marina alles unverschlossen ist, aber das klärt sich schnell auf, nach einiger Fahrtstrecke treffen wir auf ein hohes Tor mit Security. Dann sind wir auf den normalen Straßen unterwegs und völlig in einer anderen Welt. Der Ort wirkt sehr verschlafen mit an der Straße grasenden Ziegen, Müllhaufen, jeder Menge halbwilden Hunden und Gruppe von Menschen, die Tätigkeiten nachgehen, für die ich die Bezeichnung erst hier gelernt habe: „Liming“. In der Karibik meint das die Kunst des Nichtstuns an einem öffentlichen Ort (Straßenecke, Park, Strand, Bank) zusammen mit Freunden. Dazu gehört natürlich auch Lachen, Reden und der Genuss von Getränken… Ist das Herumhängen unerwünscht, z.B. vor Geschäften sieht man oft ein Schild mit „No Loitering“. Wir kaufen etwas Obst beim Straßenhändler, Äpfel im örtliche Supermarkt…
…und Brot und eine Art Scones beim Bäcker.
Auf dem Rückweg treffen wir dann noch eine Schildkröte, die ziemlich unbeeindruckt ihren Geschäften nachgeht.
Unsere Versuche, vielleicht am Flughafen eine Tasse Kaffee zu bekommen, schlagen auch fehl. Das Gebäude ist sehr hübsch, aber auch hier herrscht verschlafene Ruhe. Wahrscheinlich gibt es erst Action, wenn wieder ein Privatflugzeug ankommt.
Von einer Anhöhe haben wir dann noch Ausblick auf den fast leeren Hafen. Vor uns liegt noch eine andere Hallberg Rassy aus Guernsey (Kanalinseln), die eigentlich nach Mustique wollte, aber wegen heftiger Wellen wieder umgedreht hat.
Heute Abend gibt es Pizzatoast und dann wollen wir noch die tollen neuen Duschen ausprobieren.
Nachtrag: Ich beurteile Duschen nach einer 10-Punkte-Liste:
  • Ausreichend Wasser
  • Temperatur einstellbar
  • Kleidung kann trocken aufbewahrt werden
  • Abnehmbarer Duschkopf
  • Frischluft
  • Tageslicht
  • Sauber
  • Ohne Extrakosten
  • Schönes Design
  • Nah beim Boot
Diese ist natürlich besonders schön, aber schafft auch nur 9/10 Punkten, weil der abnehmbare Duschkopf fehlt. Nah beim Boot ist sie auch nicht, aber den Punkt habe ich gegeben, weil wir bequem mit dem Golfcart hingefahren sind...

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