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Donnerstag, 15. Februar 2018

Tag 227 - Tyrell Bay-Clifton (SVG): Endlich wieder Segeln!

Eigentlich müssen wir ja den Staat Grenada und damit auch Carriacou innerhalb von 24 Stunden nach dem Ausklarieren verlassen. Allerdings hatten wir geplant, noch einen kurzen Zwischenstopp an einer Mooring vor Sandy Island in der nächsten Bucht einzulegen und dort zu frühstücken… Also motoren wir das kurze Stück um die Ecke. Vor den Insel sind jede Menge Moorings frei und uns wird auch schnell klar warum: bei dem starken Wind schaukeln die zwei dort liegenden Boote wie Korken auf und ab. Als es dann auch anfängt, heftig zu regnen schauen wir uns an und beschließen einstimmig, gleich nach Union Island weiterzufahren.
Wir haben mittlerweile auch verstanden, warum diese Inseln „Windwards“ heißen, denn wenn man wie wir von Süden nach Norden segeln will, kommt der Wind durch den Bogen, den die Inselkette nach Osten macht hier oft ziemlich von vorne. Da wir nur noch 8 sm vor uns haben rollen wie die Fock aus und schon geht die schnelle Fahrt los. Zwischen den Inseln gibt es noch kräftige Strömungen, die uns jedoch heute helfen. Das führt aber auch zu der Situation „Wind gegen Strom“, die kurze, steile Wellen erzeugt. Nach der Wende auf dem „schlechteren“ Bug bekommt Ralf, der von Hand steuert, ausnahmsweise mal eine Dusche. Sonst ist die Triton durch das Mittel-Cockpit und das feste Dach nämlich ein sehr trocken segelndes Schiff.
Auf dem Plotter ist an der grünen Track-Linie sehr schön zu sehen, dass (durch den Strom) unser erster Wendewinkel ziemlich genau 90° war. Dann sind wir zu weit gefahren und mussten deswegen abfallen, um die Ankerbucht zu erreichen, daher der schlechte zweite Winkel. Die „C“ in der Karte zeigen an, dass es dort Strom gibt (Current).
Die Bucht von Clifton ist recht voll und wir brauchen drei Versuche, bis wir mit unserem Ankerplatz einigermaßen zufrieden sind. Einige Boote liegen an Mooring-Tonnen und die bewegen sich ganz anders als die Ankerlieger. Auch sonst ist der Platz nicht so prickelnd, denn das vorgelagerte Riff schützt uns zwar vor Wellen, aber nicht vor dem Wind, der immer noch mit über 20 kn bläst.
Wir aktivieren das Beiboot wieder und Ralf fährt an Land, um einzuklarieren, denn die zwischen Grenada und St. Vincent liegenden Inselgruppe der Grenadinen gehört ganz überwiegend zu St. Vincent. Zum ersten Mal liest sich tatsächlich jemand unsere Papiere durch, stellt fest, dass das Boot uns nur zur Hälfte gehört und fragt nach einer Einwilligungserklärung des anderen Eigners (Ralfs Vater), die wir nicht schriftlich haben… Schließlich klappt es aber doch mit der Bürokratie.

Eine besondere Freude ist es, dass wir hier die NALA DANICA wiedertreffen. Wir kennen uns seitdem wir hart am Wind nach Falmouth einen ganzen Tag nebeneinander hergesegelt sind, wir sind zusammen über die Biskaya gestartet und haben uns in Porto Santo, auf Madeira, Gran Canaria, Teneriffa und Barbados wiedergetroffen. Heute ist es aber wahrscheinlich ein langer Abschied, denn sie wollen durch den Panamakanal in den Pazifik und dann nach Neuseeland. Nach dem Abendessen gehen wir zusammen noch ein Bier (oder auch Rumpunsch oder Cocktail) trinken. Wir wünschen uns gegenseitig gute Fahrt und hoffen, dass wir uns irgendwo wiedersehen werden!

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