Montag, 30. Juni 2025

Tag 51 - Whitehall-Fair Isle: Zur Vogelinsel

Da der Wind vormittags noch kräftig ist und nachmittags abnehmen soll, entscheiden wir uns mal wieder für einen frühen Start. Um kurz nach sechs Uhr legen zwiehen wir das Großsegel - mit einem Reff - schon an unserer Mooring hoch und es gelingt tasächlich, unter Segeln abzulegen (der Moter lief sicherheitshalber mit).
Der Wind pustst so kräftig, dass wir die Fock 2x gerefft setzten und auch noch ein weiteres Reff ins Groß binden. So läuft die Triton sehr schnell und ausgewogen und "Sir Henry", unserer Windselbststeueranlage, kann sie gut steuern.
Auch die Strömung hilft wieder mit und wir machen teilweise bis zu neun Knoten Fahrt. Daher taucht schon bald unser Ziel am Horizont auf.
Fair Isle - die friedliche Insel - liegt günstig zwischen den Orkney Inseln und der Hauptinsel der Shetlands und bietet sich daher für einen Zwischenstop an.
Sie ist nur 5 x 2,5 km groß und bekannt für handgestrickte Pullover mit bunten Mustern und für ihre Vogelwelt. Im Moment leben ca. 60 Personen, 1200 Schafe und über 20.000 Papageientaucher (siehe Titelbild) auf der Insel. Funfact: die Insel hat die geringsten Temperaturunterschiede in den britischen Inseln. In den letzten 60 Jahren war die höchste gemessene Temperatur 22,6 Grad und die niedrigste -5,6 Grad. Im kleinen Hafen gibt neben der Fähre noch Platz für zwei Boote. Wir kommen als erste an und nach uns läuft die deutsche DUMPIE ein, die auch in Stromness neben uns lag und zusammen mit uns dort weggesegelt ist.
Wegen der zahlreichen Vögel gibt es ein großes Vogelbeobachtungszentrum. Dort gibt es auch eine Lounge und eine Dusche - das wollen wir nutzen. Es geht bergauf und wir haben einen schönen Blick über die Einfahrt zur Bucht.
Gleich neben dem Gebäude (ein Neubau, weil das letzte Zentrum 2019 abgebrannt ist) gibt es eine weitere Bucht in deren Klippen zahlreiche Vögel nisten.
Und hier sind auch die Papageientaucher. Ich "schleiche" mich näher heran und verwende das digitale Zoom für ein paar Bilder. Erst Highland-Rinder und jetzt Papageientaucher in ihrem natürlichen Habitat - jetzt kann ich Schottland zufrieden verlassen!
Die Dusche ist teuer (fünf Pfund) und nicht belüftet, aber sauber und mit reichlich warmem Wasser und abnehmbaren Duschkopf - sehr angenehm! Wir laufen zurück zum Boot und haben schon auf Marine Traffic gesehen, dass wir noch Gesellschaft bekommen werden. Es wird ganz international, denn neben uns zwei deuschen Booten kommt noch eine norwegische Motoryacht, ein Finne, der sich neben uns legt und eine sehr große schweizer Hallberg Rassy, die sich neben die DUMPIE legen will - Hafenkino vom Feinsten.
Da es keine gute Idee ist, wenn sich eine 14m Yacht außen neben ein 10m Boot legt, verholen sich sich aber dann neben das große Motorboot - so können wir hoffentlich alle eine ruhige Nacht verbringen. Ralf tauscht dann auch noch die Gastlandsflagge von Orkney gegen die von Shetland aus. Morgen wollen wir weiter zur Hauptinsel segeln.
 

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