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Dienstag, 3. Juni 2025

Tag 24 - Tobermory: Aprilwetter im Juni

Es war eine sehr windige Nacht und auf der vorgelagerten Insel Tiree erreicht der Wind in Böen Sturmstärke 9. Aber wir liegen hier wirklich gut und verbringen eine untestörte Nacht.
Auch morgens pladdert der Regen noch auf unser Cockpitzelt. Wir wundern uns, dass die anderen Boote hier ihr Cockpit überwiegend offen lassen. Alleine um die nassen Klamotten nicht mit ins Boot nehmen zu müssen finden wir es sehr praktisch. Außerdem können wir nach draußen schauen und oft ist es im Zelt wärmer als unten im "wassergekühlten" Boot.
Zwischen den regnerischen und windigen Abschnitten kommt aber auch immer mal wieder die Sonne heraus, wir fahren an Land und die Welt sieht schon ganz anders aus.
Hier trennen sich unsere Wege, denn Ralf will eine geführte Naturwanderung zum Leuchtturm machen...
...während mir das zu weit ist und ich mir lieber die netten Geschäfte und das kleine Mull Museum anschaue. Tobermory ist ein Touristen-Ort und entsprechend ist hier alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist mit allgemeinen schottischen Symbolen (Highland-Rinder) oder speziellen Drucken für Tobermory (bunten Häuser, Papageientaucher) verziert. Nicht zu reden von röhrenden Hirschen, Schwertern, Tartan und natürlich die Produkte der zahlreichen Destillerien...
Das kleine Museum besteht nur aus einem - sehr vollgestopften Raum, aber es gibt einen Audioguide, in dem viele kleine Geschichten erzählt werden. Unter anderem wird ein Nachdruck des berühmten "Book of Kells" gezeicht, das uns im Trinity College in Dublin schon begegnet ist. Es wurde angeblich ca. 800 auf der kleinen Insel Iona (direkt neben Mull) geschrieben. Und es gibt einen Bericht über einen Besuch im Jahr 1829von Felix Mendelssohn, der von hier aus die Höhle "Fingal's Cave" auf der Insel Staffa besichtigte und dadurch zu seiner Ouvertüre "Die Hebriden" inspiriert wurde.
Ralf hat auf seiner Wanderung Glück mit dem Wetter und schickt ein wunderbares Foto vom Leuchtturm.
Ich setzte mich auf eine Bank am Hafen, höre mir die Hebriden-Ouvertüre an und habe Freude an dem schnell wechselnden Wetter. Diese Fotos wurden mit 15 Minuten Abstand gemacht und die ganze Stimmung des Ortes wechselt - auch durch den Wind, der aus den dunklen Wolken pustet.
Ralf kommt zurück und - wie regelmäßige LeserInnen sicher schon vermuten - wir machen uns auf die Suche nach Kaffee und Kuchen. Ein Kirche am Hafen ist zu einem Café/Restaurant geworden...
...und dort bekommen wir Kaffee, heiße Schokolade und verschiedenen Kuchen - sehr gut!
Wir schauen noch nach unserer Wäsche, die wir heute morgen gestartet haben. Das Problem ist, dass es zwar mehrere Waschmaschinen, aber nur einen Trockner gibt und sich deswegen ein Wäsche-Stau gebildet hat. Wir beschließen daher, erst einmal auf dem Boot zu Abend zu essen und wir schaffen es gerade noch zurück, bevor es wieder heftig anfängt zu regnen. Doch der Spuk dauert nicht lange, die Sonne kommt heraus und wir bekommen einen wunderbaren doppelten Regenbogen (siehe Titelbild)!
 

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