Seiten

Donnerstag, 5. Juni 2025

Tag 25 Tobermory-Iona-Tobermory: Ausflug zur Heiligen Insel

Im Museum in Oban haben wir einen Film über Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gesehen und das hat uns auf die Idee gebracht, die kleine Insel Iona zu besuchen. Da sie keinen guten Ankerplatz hat, entscheiden wir uns für eine Fahrt mit dem Bus.
Bei der Gelegenheit machen wir dann auch gleich eine Inselrundfahrt, denn Iona liegt sozusagen am anderen Ende von Mull. Wir fahren zuerst nach Craignure, wo die Fähre aus Oban anlegt und dann mit einem Doppeldeckerbus quer durch die Berge zum Fährhafen nach Iona.
Zunächst geht es am Sound of Mull entlang - den kennen wir ja schon von unserer Tour nach Tobermory. Das Wetter ist noch grau und regnerisch, aber die Wolkendecke ist dünn und es sind schon blaue Stellen zu sehen.
Die Straße ist auf weiten Strecken einspurig mit Ausweichstellen, so dass jede Begegnung mit anderen Fahrzeugen in der bergigen Landschaft spannend ist.
Auf der Südwest-Spitze gibt es dann wieder Häuser und viele Schafe, die sich vom Verkehr völlig unbeeindruckt zeigen und in aller Seelenruhe direkt neben (oder auf) der Fahrbahn grasen oder entspannen.
Die kurze Fahrt mit der Fähre ist windig und schaukelig, aber mittlerweile hat sich die Sonne durchgesetzt und der Himmel ist strahlend blau.
Wir (und alle andren) laufen los Richtung Abtei, aber wir beschließen, erst noch einen Kaffee bzw. Tee zu trinken und finden einen wunderbaren sonnenwarmen und windgeschützen Platz neben dem Heritage-Center mit angeschlossenem Café. Um uns herum ist ein Garten, die Hummeln summen und wir treffen ein zutrauliches Rotkehlchen.
Danach ist es nicht mehr weit bis zur Abtei. An dieser Stelle hat der irische Mönch St. Columba (den wir schon in Irland kennengelernt haben) im Jahr 563 mit 12 Gefährten ein Kloster gegründet, das eine wechselvolle Geschichte erlebt hat und immer noch ein spiritueller Andachtsort ist (siehe Titelbild). Das Kloster wurde von Wikingern mehrfach geplündert und wieder aufgebaut, war Dominikaner-Kloster, wurde während der Reformation aufgeben und verfiel. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit dem Wiederaufbau begonnen und ab 1938 bis heute nutzt die "Iona Community", eine ökumensche religiöse Gemeinschaft, die Anlage und kümmert sich um die Instandhaltung und Renovierung. Es gibt ein Besucherzentrum und einen sehr guten Audioguide.
Die Abteikirche wird aktiv für Gottesdienste genutzt. Die Iona-Gemeinschaft hat spezielle Andachts- und Gesangbücher.
Verschiedene Fenster und Skulpturen erinnern an St. Columba, es gibt Bändchen zu verschiedenen Themen von der Gemeinschaft und ein Grabmal für den Duke von Argyll und seine Frau. Er hat das Gelände zurück an die Kirche übergeben.
Der alte Kreuzgang wurde liebevoll restauriert und im Mittelpunkt steht eine moderne Plastik, die sich harmonisch einfügt - eine schöne und friedliche Stimmung.
Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick in das kleine Museum, das verschiedene Exponate zeigt und einen Abriss über die Geschichte des Ortes gibt. Natürlich darf auch hier das "Book of Kells" nicht fehlen - und hier sind sie davon überzeugt, dass es hier geschrieben wurde.
Sehr zufrieden treten wir den Heimweg an: Fähre, Bus 1, Bus 2, Dingy - mit Wartezeiten dauert das ca. drei Stunden. Wir bewundern die Busfahrer, die gekonnt über die engen Straßen und schmale Brücken steuern.
Unterwegs kommen wir wieder in Regenschauer - vermutlich regnen sich die Wolken in den Bergen ab und deswegen bekommen wir auch wieder einen Regenbogen über dem Sound of Mull zu sehen. Wir beschließen den Tag mit Duschen, Einkaufen, Kochen, Navigieren für morgen und bloggen.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.