Wir erkunden Städte gerne mit dem Rad und wir haben in
Washington gute Erfahrungen mit „Bike and Roll“ gemacht. Ein Freund hat uns die
Brooklyn Tour empfohlen die wollen wir heute machen. Direkt in unserer Marina
fährt die Fähre bis hinüber nach Manhattan und von dort sind es nur wenige
Schritte bis zu Busstation. Leider kann man in den Bussen nur mit Münzgeld
bezahlen und Ralf und ich haben noch keine Metro Card… Aber Ralf kann die Busfahrerin
davon überzeugen, uns trotzdem mitzunehmen. Das ist auch gut so, denn so kommen
wir noch rechtzeitig zu unserer Tour. Startpunkt ist am Rand von Chinatown.
Außer und sind noch zwei Schweizer bei der Tour dabei und
unser netter Tourguide hat einen lei-lei-leichten Sprachfehler. Ralf meint
schon, dass die Tour deswegen doppelt so lange dauern wird, aber wie sich
herausstellt geht er (der Guide) sehr selbstbewusst damit um. Wir fahren zuerst
über die Manhattan Bridge, eine der drei Brücken über den East River. Wir
schauen interessiert auf die Strömung, denn hier wollen wir nächste Woche auch
entlang fahren.
Die Manhattan Bridge ist die jüngste der drei Hängebrücken
über den East River (eröffnet 1909) und wird – auf getrennten Spuren – von der
Metro, Autos, Radfahrern und Fußgängern genutzt.
Auf der anderen Seite sind wir dann in Brooklyn, einem der
fünf Stadtbezirke von New York City (die anderen sind Queens, The Bronx, Staten
Island und natürlich Manhattan). Bis 1898 war es eine eigene Stadt und auch
heute noch hat es eine ganz eigene Atmosphäre. Wir schauen von der Washington
Street auf die Manhattan Bridge – ein Bild, was für den Film „Once Upon a Time
in America“ verwendet wurde.
Wir sind hier im Stadtteil DUMBO (Down Under the Manhattan
Bridge Overpass), der von den großen Rampen auf die Brücken hinauf dominiert
wird. Wir fahren am Ufer des East Rivers entlang – bei den schönen Wetter und
heute am Samstag ist hier alles los, was nicht angebunden ist und wir müssen
aufpassen, dass wir niemanden über den Haufen fahren („don’t kill the pedestrians“).
Von hier aus haben wir eine wunderbare Aussicht auf die beeindruckende
Skyline von Manhattan. Es gibt ein Konzert und diverse Stände und Restaurants
bieten die unterschiedlichsten Sorten von Essen und Getränken an.
Wir fahren hinauf nach „Brooklyn Heights“, dass über einem
Highway liegt. Es ist ein Wohnviertel mit kleinen Parks und vielen – teilweise historischen
– Backsteingebäuden. Auch hier gibt es wieder einen netten Aussichtspunkt.
Zurück geht es dann über die Brooklyn Bridge, eröffnet 1883.
Anders als die der eiserne Manhattan Bridge sind hier die Brückenpfeiler aus
Stein. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1883 war die Brooklyn Bridge die
längste Hängebrücke der Welt.
Nachdem wir auch diese Brücke bewältigt haben – hier gibt es
keine eigene Radspur und die Fußgänger sind (milde ausgedrückt) ziemlich undiszipliniert
– fahren wir am Manhattan Ufer des East Rivers entlang und dann wieder zurück
nach Chinatown.
Von diesen Anstrengungen ausgehungert gehen wir – auf Empfehlung
unseres Guides – zu „Lombardi’s“, der ersten Pizzeria in Amerika (gegründet
1905). Sie liegt in „Little Italy“ gleich neben Chinatown. Auf dem Weg dahin
besorgen wir noch die fehlenden Metro Karten und nehmen gleich ein Wochenticket.
Die Jugend kauft noch eine SIM-Karte und ist jetzt wieder erreichbar.
Die Speisekarte im Lombardi‘s ist übersichtlich, es gibt Pizza
Margerita in „small“ und „large“ und man kann jeweils Zutaten ergänzen. Hier
haben wir 2x large – und Ralfs Hoffnung, davon etwas mit heimnehmen zu können,
hat sich nicht erfüllt…
Dann müssen wir uns beeilen, denn um 19:45 Uhr fährt am Wochenende
die letzte Fähre zu unserer Marina. Wir schaffen es „just in time“ und müssen
nur wenige Minuten warten.
Die Fahrt mit der Fähre ist nur kurz, aber wunderschön, denn
die Abendsonne taucht die Skyscraper von Manhattan in goldenes Licht. Daheim
noch Duschen für alle und Bloggen für mich.
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