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Samstag, 3. August 2024
Tag 61 - Ballycastle-Bangor: Schnelle Fahrt mit Schiebestrom
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker und eine Stunde später sind wir unterwegs um "Fair Head", die Nordost-Ecke Irlands, mit günstigem Strom zu runden. Beim Setzen des Großsegels (siehe Titelbild) - schon mit Blick auf die markante Landspitze - verknotet sich die Reffleine, so dass das Manöver länger dauert als gedacht. Aber wir schaffen es noch rechtzeitig.Gleich hinter dem Kap werden wir rasant beschleunigt, denn hier drückt sich das Wasser aus dem Atlantik durch den North Channal (die schmale Meerenge zwischen Nordirland und Schottland) in die Irische See. Durchs Wasser fahren wir sieben Knoten (die Höchstgeschwindigkeit der Triton) und über Grund (SOG oben rechts) die doppelte Geschwindigkeit. Mit uns sind noch mehrere andere Boote unterwegs. Das ist immer beruhigend, denn es zeigt, dass andere bei ihren Überlegungen zur Zeitplanung zum gleichen Ergebnis gekommen sind wie wir. Der Wind kommt heute aus Südwest, also von Land. Auf der einen Seite günstig für uns, da die Wellen klein bleiben, auf der anderen Seite ändern sich Stärke und Richtung je nach Küstenstruktur und so reffen wir mehrmals ein- bzw. aus und steuern mit allen Methoden (von Hand, elektrische Selbsteueranlage, Windfahne).Eigentlich wollten wir heute nur rund 20 sm nach Glenarm fahren, aber für die nächsten Tage ist kräftiger Südwind angesagt - nicht günstig, weil wir nach Süden segeln wollen. Wir entscheiden uns daher, bis nach Bangor in der Nähe von Belfast zu segeln. Der Strom hilft kräftig mit und wir sausen nur so dahin.Kurz vor unserem Ziel fahren wir auf eine weiße Wand von lauter Segeln zu. Eine schnelle Internet Recherche ergibt, dass hier gerade die ILCA 6-Junioren-Europameisterschaft mit über 400 Booten. Wir fahren vorsichtig um das Regattafeld herum, um das Rennen nicht zu stören. Wenn euch die Boote bekannt vorkommen: ILCA ist der neue Name für Laser, in diesem Fall Laser Radial als Jugendklasse.Bei der Planung hatte ich eine Strecke von 43 Seemeilen ermittelt, aber als wir in Bangor erreichen, werden auf der auf der Logge (misst die Fahrt durchs Wasser) nur 35 Meilen angezeigt. Durch die kräftige Strömung haben wir also acht sm geschenkt bekommen. Hier ist mit über 500 Plätzen die größte Marina, die wir bisher in (Nord)Irland angelaufen haben und es soll alle Versorgungsmöglichkeiten geben.
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