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Sonntag, 9. Juni 2024
Tag 20 - Galway: Stadtführung, Museum und viel Musik
Hier kommen wir wahrscheinlich nie wieder hin und daher wollen wir uns die Stadt ansehen. Ein gute Einstieg ist nach unserer Erfahrung eine Stadtführung und daher lassen wir uns von Gary seine Heimatstadt zeigen. Wir haben Glück mit unserem Führer, denn er zählt nicht nur Fakten auf, sondern verbindet persönliche Erfahrungen mit witzigen Geschichten.Besonders gerne erzählt er von berühmten Persönlichkeiten mit irischen Vorfahren und so erfahren wir, das JFK tatsächlich acht irische Urgroßeltern hatte und hier ein Park nach ihm benannt ist. Auch Walt Disney Großeltern waren irische Auswanderer und er trug einen Claddagh Ring, benannt nach einer Vorstadt von Galway, bei dem zwei Hände ein Herz mit einer Krone halten, Symbole für Liebe, Freundschaft und Loyalität.Neben dem Ring (oben links) schauen wir uns Reste der alten Stadtmauer an (oben rechts), ein historisches Gebäude mit einem Wappen von Henry VII (unten rechts) und einen Brunnen (mitte), bei dem schon vor Jahren das Wasser abgestellt wurde, weil Scherzkekse regelmäßig Waschpulver hineinschütteten. Galway hat ca. 84.000 Einwohner und hat durch zwei Universitäten eine relativ junge Bevölkerung. Da Irland das letzte englischsprache Land in der EU ist, kommen zahlreiche Austauschstudierende hierhier. Uns gefällt die Stimmung hier sehr gut. Es gibt zahlreiche Straßenmusiker (siehe Titelbild) und neben einer lebhalften Fußgängerzone auch hübsche Wege am Fluss Corrig entlang.Nach dem Ende der Führung stärken wir uns mit einem sehr leckeren Mittagessen - wir haben uns mit glück ein sehr nettes Lokal aus den zahlreichen Angeboten ausgesucht. Dann besuchen wir das örtliche Museum. Es liegt gleich hinter dem "Spanish Arc", einem Teil der alten Stadtmauer. Galway war im Mittelalter eine bedeutende Hafenstadt mit Vergindungen nach Frankreich, Spanien, Portugal und später den Amerikas.Das Museum ist klein, hat aber verschiedene Ausstellungen zu ganz unterschiedlichen Themen. Gleich im Eingangsbereich gibt es Fotos von den Aran Islands aus den 50er Jahren, die sehr gut die einfachen Verhältnisse und die karge Lebensweise zeigen.In weitere Bereichen geht es um irische Geschichte von der Bronzezeit über die Handelsmetropole im Mittelalter, die von 14 Familien (oben links) beherrscht wurde bis zum Unabhängigkeitskrieg und anschließendem Bürgerkrieg. Es gibt auch eine Abteilung über die traditionellen Boote "Galway Hooker"(mitte). Wir finden besonders interessant die Ausstellung zur Medizintechnik (unten links). Tatsächlich ist Galway ein bedeutender Standort für die Entwicklung und Herstellung von Medizintechnologie.Wir trinken noch sehr nett Kaffee (und heiße Schokolade) bevor wir zu einer kurzen Pause auf die Triton zurückkehren. Nach dem Abendessen (sehr leckere Pizza-Toasts) stürzen wir uns dann noch ins Nachtleben, denn Galway ist auch für seine Pubs mit Live-Musik bekannt. Unser erster Versuch ist nicht erfolgreich, denn die Musiker spielen gegen die Hintergrundmusik in der Bar ein, was ein eher unangenehmes Hörerlebnis ergibt. Aber dann haben wir es noch sehr nett in der "M. Fitzgerald's Bar", wo wir Cider trinken und die drei Musiker abwechseln traditionelle irische Stücke (zu denen manchmal auch getanzt wird) und moderne Balladen spielen. Mein Höhepunkt ist "Let it be" bei dem alle mitsingen.Punkt 23:00 Uhr packen die Musiker ein und die Bar nimmt keine Bestellungen mehr entgegen. Wir trinken noch aus und laufen dann durch die regennassen Straßen das kurze Stück zurück zum Boot. Ich will noch bloggen und Ralf muss noch spülen...
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