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Dienstag, 20. Juni 2023

Tag 42 - Ste-Evette (Audierne)-Île de Sein: Weit nach Westen

Der Raz de Sein ist eine Meerespassage zwischen Pointe du Raz und der Île de Sein und ist bekannt für ihre heftige Brandung und starke Gezeitenstöme. Ich rechne aus, dass wir um heute um 12:10 die besten Bedingungen für die Passage haben. Wir wollen heute von Audierne zur Île de Sein, denn die Windvorhersage für heute nacht ist günstig, um hinter der Insel zu ankern. Rote Kreuze bei den erreichten Häfen (Le Guilvinec unten rechts, Audierne in der Mitte und die Île de Sein mitte links). Die nächsten geplanten Stopps sind mit weißen Kreuzen markiert (Douarnenez und Morgat, mitte rechts und oben rechts).
Wir fahren die ersten Meilen unter Motor, können dann aber die Segel hochziehen. Die Sonne scheint, der Strom schiebt und wir kommen pünktlich um genau 12:10 Uhr am "Phare de la Vieille" an - entsprechend gibt es keine Probleme bei der Durchfahrt.
Rund um die Île de Sein liegen zahlreihe Felsen, Mini-Inseln und Steine, aber es gibt eine mehrere gekennzeichnete Einfahrten und schon bald fällt unser Anker recht geschützt hinter der Insel. Noch ein schneller Imbiss und dann sind wir auf dem Weg um die Insel zu erkunden.
Die rund sechs km lange und sehr schmale Insel hat rund 250 Bewohner. Im Sommer kommen jedoch Tagesgäste hinzu. 
Besonders stolz sind die Insulaner auf den "Ordre de la Libération", den sie als eine von fünf Gemeinden für außergewöhnliche Verdienste bei der Befreiung Frankreichs im 2. Weltkrieg erhalten hat. Alle männlichen Bewohner (bis auf den Pfarrer und den Leuchtturmwärter) folgten dem Aufruf Charles de Gaulles und schlossen sich dem Widerstand an.
Wir werfen einen Blick auf das Museum, dass jedoch schon in 20 Minuten schließt und das wir daher nicht besuchen...
...schauen vom kleinen Leuchtturm aus über den Hafen mit seinen vielen kleinen Booten...
...und finden Wegweiser zu weiteren Attraktionen der Insel...
Gestärkt durch Kaffee und Kuchen schauen wir uns die - erstaunlich große - Inselkirche an. Auch hier gibt es wieder Menhire (den Krieger und die Schwangere)...
...versuchen, uns in den engen Gassen nicht zu verirren (sie sind so schmal und verwinkelt, damit der Wind nicht hindurchpfeift)
...und laufen dann in Richtung des großen Leuchtturms über die baumlose Insel.
Von einem Punkt an Land aus haben wir einen guten Blick auf die Triton in ihrer Ankerbucht.
Wir kehren für einen kurze Pause an Bord zurück und gönnen uns eine Dusche, denn heute abend wollen wir essen gehen.
Den Restaurant-Tipp haben wir - wie könnte es anders sein - von Kommissar Dupin, der in seinem 5. Fall (Bretonische Flut) unter anderem auch hier auf der Insel einen Mord aufklären muss. Er schwärmt von Lieu jaune und Kartoffelpüree im Le Tatoon und genau da wollen wir hin. Es liegt am Ende des Quai Sud mit seinen bunten Häuser (siehe Titelbild). Es gibt tatsächlich genau das Menü und es schmeckt so gut wie versprochen.
Zurück auf dem Boot leuchtet dann nicht nur der Leuchtturm neben uns, sonder auch eine ganz schmale Mondsichel und der Abendstern.
 

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