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Donnerstag, 28. Juli 2022

Tag 60 - Bermeo: Große Fische

Wir verbringen eine gute Nacht an der Mooring aber im Hafen ist auch nachts einiges los, denn es ist der größte Fischereihafen im Baskenland und Fischerboote sind zu allen Zeiten unterwegs. Morgens beobachten wir dann, wie einige Segelboote den Gästesteg verlassen und wir nutzen die Gelegenheit, um einen Platz zu bekommen. So steht einem Landgang nichts mehr im Weg. Wie in Getaria und Mutriku sind unsere Fahrränder hier nicht von nutzen, denn der Ort liegt am Berg und besteht aus sehr steilen Straßen oder Treppen.
Uns fallen gleich zahlreiche Statuen rund um den Hafen und an einigen anderen Stellen der Stadt auf. Davon die größte ist die acht Meter hohe "Olatua" (Welle) (unten rechts). Direkt vor unserem Liegeplatz steht “Itzulera” (Die Rückkehr) die einen (abstrakten) Fischer mit seinem (realistischen) Sohn zeigt (oben links). Auch “Azken olatua, azken arnasa” (die letzte Welle, der letzte Atem), dass an die auf See gebliebenen Fischer erinnern soll, steht direkt am Hafen (oben Mitte) während "Sie kommen" den Hafen von einer höheren Position überblickt (unten links). Ein großer Globus erinnert an die erste Weltumsegelung von Magellan und Elcano (siehe Bericht aus Getaria), denn zu den Überlebenden gehörte auch ein Seefahrer aus Bermeo (Juan de Acurio). Irgendwo in der Stadt begegnen wir noch einer Fischerfrau und wir finden die Büste von Alonso de Ercilla y Zúñiga, einem spanischen Dichter.
Der Familie von Ercilla gehörte der "Torre Ercilla", der heute das Fischereimuseum beherbergt. Ralf ist erst skeptisch, lässt sich dann aber doch überreden, das Museum zu besuchen. Es gibt nur vier Räume, von denen einer gerade renoviert wird und nicht besonders viele Exponate. Schwerpunkt ist die  Fischerei speziell in Bermeo und wir finden es wirklich gut gemacht. Es gibt einen Einführungsfilm auf Baskisch, aber mit englischen Untertiteln, der die Rolle der Frauen betont, die sich um alles an Land kümmerten, während die Männer auf See waren. Ein weiterer Film zeigt die wichtige Arbeit der Netzflickerinnen - ein Aspekt, der uns in dieser Form neu war. Ausgestellt ist auch ein Walfangboot, denn auch hier wurden Wale gejagt. Heute werden die Boote für Ruderwettkämpfe verwendet.
Besonders interessant finden wir eine ausführlichen Film über die verschiedenen Arten des Fischfangs, die hier betrieben werden. Er zeigt Fischen mit großen Netzen, mit Schleppleinen, mit Leinen die auf dem Boden ausgelegt werden, und - sehr beeindruckend - den professionellen Fang von Thunfischen mit langen Angeln. Für uns wichtig ist die Erkenntnis, dass neben den Fischerfähnchen nichts im Wasser schwimmt, sonder die Leine mit Gewichten beschwert auf dem Grund liegt.
Der nette Kassierer empfiehlt uns noch ein Restaurant für das Mittagessen, wo wir das Menü mit Getränken und Kaffee oder Dessert je 13 € bezahlen. Wir laufen noch etwas durch die engen Straßen mit ihren bunten Häusern und finden einen besonders schönen Aussichtsplatz (siehe Titelbild). Dort gibt es auch ein sehr nettes Café,
Nun geht es an den Abstieg zum Hafen über zahlreiche Treppen - barrierefrei ist diese Stadt hier nicht...
Unten angekommen fragen wir nach einem Eisladen und bekommen wieder einen guten Tipp. Ein kleines Geschäft verkauft "Frozen Yoghurt" mit verschiedenen leckeren Toppings, darunter frische Früchte und Nutella-Sauce und wir schlagen zu. Verspeist werden die Köstlichkeiten dann auf einem sehr netten Platz im Schatten von großen Bäumen - insgesamt hat uns die Stadt richtig gut gefallen.
Morgen wollen wir dann Richtung Bilbao aufbrechen, um weitere kulturelle und kulinarische Highlights zu erleben.

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