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Donnerstag, 26. August 2021
Tag 53 - Jersey: Nette Menschen und schöne Landschaften
Gestern habe ich recherchiert, wie wir uns auf der Insel bewegen können und was für Ziele attraktiv sind. Wie sich herausstellt, gibt es hier Elektro-Fahrräder, die mit einer App ausgeliehen werden können und ein Standort ist ganz in der Nähe von unserem Hafen. Wir machen uns also auf den Weg zum "Pallot Steam & Motor Museum". Als ich abends danach schaute, habe ich gelesen, dass es nur Dienstag und Freitag geöffnet ist, nur war ich da der Ansicht, dass heute Freitag ist - uuups! Wahrscheinlich benötige ich eine Segler-Uhr:Wir stehen ein bisschen bedröppelt herum und überlegen, wo wir etwas zu Essen bekommen können. Paul und ich machen das online, aber Ralf hat eine Papierkarte aktiviert. Ein älterer Herr, der gerade ein Werkstatttür öffnet, fragt, ob er helfen kann und wir bitten um eine Empfehlung zum Lunch. Er erklärt uns, wo es gute Sandwiches gibt und wir kommen ins Gespräch.Wie sich herausstellt, ist er Mechaniker für Oldtimer, speziell für Mercedes - da haben die Herren natürlich gleich ein Gesprächsthema, wir dürfen die Werkstatt besichtigen und Ralf gibt ihm die Adresse eines Händlers für Ersatzteile.Das war schon mal eine sehr nette Begegnung und ganz bestimmt persönlicher, als ein Besuch im Museum und wir haben auch noch der Tipp fürs Mittagessen bekommen... Daher sind wir gar nicht böse, dass das Museum geschlossen hatte. Das Gefühl steigert sich noch, als wir zu dem Laden kommen, den Harry uns genannt hatte. Nie im Leben hätten wir das gefunden! Es handelt sich um einen kleinen Stand auf einem Parkplatz an einer Steilküste mit schönen Ausblick.Ein Ehepaar verkauft frisch gemachte Burger und Sandwiches und das Ding brummt... Jede Menge skurrile Gestalten tauchen auf, ganz bestimmt keine Touristen... Wir haben Spaß und die Burger sind auch sehr lecker. Als wir gerade gehen wollen, kommt auch noch ein Eiswagen an. Jersey ist berühmt für seine gleichnamigen Kühe und es gibt alle Arten von Milchprodukten - natürlich auch Eis. Die junge Dame im Wagen ist sehr freundlich und total unfähig - es dauert mindestens 20 Minuten, um uns drei Softeis mit Streuseln und Sauce zu verkaufen - Motto: "das mit der Sauce machen Sie besser selbst..." Das Eis ist jedenfalls köstlich!Vor sieben Jahren (2014) waren wir schon einmal hier und damals hat uns ein historischer Hof gut gefallen. Wir machen uns also auf den Weg zum "Hamptonne Country Life Museum". Das Museum besteht aus verschiedenen Häusern, die unterschiedliche Jahrhunderte repräsentieren und nach den dort wohnenden Familien benannt sind - hier das Hamptonne House für das 17. Jahrhundert:Schon von unserem letzten Besuch wissen wir, dass Freiwillige in historischen Kostümen dort alte Techniken zeigen. Heute ist das Spinnen an der Reihe und wir erfahren, das Jersey insbesondere für seine feinen Strümpfe bekannt war.Daneben leben hier auch noch Tauben, Schafe, Schweine, Hühner mit Küken und natürlich Jersey-Kühe und wir können die verschiedenen Tiere hautnah beobachten. Später gibt es dann noch Kaffee, Schokoladenkuchen und Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade.Dann fahren wir weiter in Richtung "Waterworks Valley", das landschaftlich besonders schön sein soll. Wir sind überwiegend auf Nebenstraßen unterwegs. Alles hier ist grün, sehr, sehr gepflegt und strahlt einen tiefen finanziellen Frieden aus (durch die eigene Gesetzgebung ist der Steuersatz niedrig und für 42 % der Bruttowertschöpung sorgt der Finanzsektor). Wir kommen uns vor, als ob wir durch eine Parklandschaft fahren.Es geht an einem Wasserreservoir entlang und wir legen noch einen kurzen Stop beim St Lawrence Millennium Stone ein - im Jahr 2000 wurde in jeder der 12 Gemeinden ein solcher Stein aufgestellt.Der Rückweg zum Boot führt uns dann an der Strandpromenade entlang, die für Radfahrer ausgebaut ist. Im Moment ist Ebbe und daher ist es ein weiter Weg bis zum Wasser.Insgesamt eine abwechslungsreiche, schöne und gepflegte Insel. Bis auf eine Steigung, bei der 2/3 von uns absteigen und schieben mussten, haben die Fahrräder die Tour gut bewältigt und waren ein gutes Verkehrsmittel, um Jersey im eigenen Tempo zu entdecken. Zurück im Hafen liegt auch die Triton weit unter uns, obwohl - durch Drempel und Tor - noch 5 m Wasser stehenbleiben.Morgen wollen wir wieder Land und Zeitzone wechseln und zurück nach Frankreich segeln. Wir haben uns eine ganz besondere Stelle ausgesucht, die uns verschiedentlich empfohlen wurde und sind sehr gespannt auf den neuen Liegeplatz.
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