Heute besuchen wir den Hauptort "West-Terschelling", der von den beeindruckenden Leuchtturm "Bandaris" überragt wird. Es handelt sich um den dritten Leuchtturm an dieser Stelle und den ältesten der Niederlande. Er wurde im Jahr 1594 errichtet und ist immer noch in Betrieb.
Unser erstes Ziel ist das Museum "t'Behouden Huys", ein kleines Museum, das sich mit der Geschichte und Kultur von Terschelling beschäftigt. Es ist in drei ehemaligen Walfänger-Häusern untergebracht (siehe Titelbild). Der Walfang begleitet uns nun schon seit einigen Jahren um den Atlantik. Wir waren in verschiedenen Walfangmuseen, z.B. auf Madeira, Nantucket und den Azoren. Auch hier haben die Menschen damit gut verdient. Das Museum selbst ist sehr gut gemacht. Es gibt einen Audio-Guide auch auf Deutsch, der sachlich, aber auch persönlich und mit Geschichten über die Ausstellung informiert.
Alle gezeigten Stücke stammen aus Terschelling und sind zu verschiedenen Themen zusammengefasst. Ein Raum beschäftigt sich mit Walfang, nautischen Instrumenten und Souveniers, die die Seefahrer aus aller Welt mitgebracht haben. Ein weiterer hat die Seenotrettung rund Terschelling zum Thema. Durch die vielen Untiefen und die wechselnden Fahrwasser sind viele Schiffe rund um die Insel gestrandet. Mit Seezeichen, Leuchttürmen und Lotsen sollte dies verhindert werden.
Ein Teil der Ausstellung ist Seefahrer und Entdecker Willem Barentsz gewidmet, der ca. 1550 auf Terschelling geboren wurde. Er war an drei Erkundungsfahrten zur Entdeckung der Nordost-Passage beteiligt. Damit wollten die niederländischen Kaufleute einen alternativen Seeweg nach Südostasien finden, da sie auf den bekannten Passagen in Konkurrenz zu den Portugiesen und Spaniern standen. Auf der letzten Reise musste Barentsz mit seiner Crew in einer Hütte im Eis überwintern, da ihr Schiff eingefroren war. Auch nach Ende des Winters kam das Schiff nicht frei und die Vorräte gingen zur Neige, so dass sich die Entdecker entschieden, mit zwei offenen Schaluppen den Heimweg anzutreten. Barentsz starb auf dem Rückweg, wahrscheinlich an Skorbut. Nach ihm ist die Barents-See benannt.
Im nächsten Haus erfahren wir etwas über die Trachten und die Einrichtung in den Kapitäns-Häusern. Auch hier werden wieder nette Geschichten erzählt, z.B. das die Porzellanhunde in den Fenstern später als "Hurenhunde" bekannt waren. Angeblich besserten die Damen mit dem Verkauf der Hunde ihre Einnahmen auf. Dieses Gerücht minderte natürlich den Wert als Souvenier...
Durch diese kleinen Details war die Audioführung sehr anregend und unterhaltsam. Danach war es Zeit für eine Stärkung und wir besuchten das "Pura Vida", ein kleines Café, das uns an "The Great Berry" von Jan erinnerte. Auch hier gab es Smoothies, veganen und glutenfreien Kuchen und andere gesunde Leckereien.
Die ganze Wand war mit einem riesigen Oktopus dekoriert. Wir sind schon gespannt, die neuen kleinen Baby-Oktopusse daheim in Lindas Aquarium zu sehen!
Danach hatten wir eigentlich vor, ins Schwimmbad zu gehen, aber, wie sich herausstellte, waren wir beide zu blöde, die Öffnungszeigen richtig zu interpretieren. Tatsächlich macht das Schwimmbad NUR zu den genannten Zeiten auf. Es sind nicht etwa Veranstaltungen, innerhalb einer allgemeinen Öffnungszeit. Typischer Fall von etwas als selbstverständlich voraussetzen...
Also gehen wir nur noch unsere Wäsche aus dem Trockner holen. Hier im Hafen können wir kostenlos Waschen und den Trockner benutzen - sehr praktisch!
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