Als ich gestern Abend in meiner warmen, gemütlichen Koje lag und der Wind in der Takelage heulte während dicke Regentropfen aufs Deck fielen, war ich doch sehr froh, dass wir jetzt nicht draußen aufkreuzen mussten... Statt dessen haben wir heute beschlossen, dem Wind mit E-Bikes zu trotzen.
Zunächst scheint noch die Sonne auf die Fischkutter im Hafen. Ob hier einige von denen liegen, die uns auf der Nordsee das Leben schwergemacht haben?
Wir starten mit Rückenwind am Deich entlang. Schafe sind friedlich damit beschäftigt, das Gras kurzzuhalten.Plötzlich kommt eine ganze Herde der Tiere im Galopp angelaufen - wie sich herausstellt werden sie von sehr professionellen Hunden zusammengetrieben.
Über dem Wattenmeer ziehen sich schon bedrohliche Wolken zusammen (siehe Titelbild) und wir verlassen den Weg am Deich entlang und fahren Richtung Hauptstraße, an der sich wie Perlen an einer Schnur kleine Orte aneinanderreihen. Unterwegs kommen wir noch an einer Windmühle vorbei, die jetzt als Café verwendet wird.
Wir entscheiden uns für Midsland. Hier gibt es eine sehr nette kleine Fußgängerzone mit zwei Reihen von Bäumen, ähnlich wie in Vlieland. Anders als auf Sylt, wo sich vor den Cafés Schlangen bildetet, ist hier deutlich Nachsaison.
Nachdem wir uns mit Flammkuchen gestärkt haben fahren wir weiter Richtung Osten. Es gibt hier ein ganzes Netz von herorragend ausgebauten Fahrradwegen und mit elektrischer Unterstützung macht uns das Fahren richtig Spaß. Wir treffen nette Pferde...
Leider ist das gute Wetter auf der Ostseite der Insel und wir fahren zurück nach Westen, wo graue Wolken auf uns warten... und tatsächlich bekommen wir Wind und Regen! In den Dünen gibt es auch keine Möglichkeit, sich unterzustellen, also Augen auf und durch... Glücklicherweise sehen wir nach einer Weile einen Wegweiser nach Kaap Hoorn, in diesem Fall nicht die Südspitze von Südamerika, sondern an "Strandpaviljoen", in dem wir Kaffee, Tee und Kuchen bekommen und das Ende der Regenschauer abwarten können.
Der Strandpavillon liegt natürlich am Strand und so werfen wir noch einen Blick auf das aufgewühlte Meer und werden mit einem Regenbogen belohnt.
Den Rest des Rückwegs fahren wir auf der Nordseite der Insel, wo wir einigermaßen vom starken Südwestwind geschützt sind, der jetzt schräg von vorne kommt. Die Insel gefällt uns sehr gut mit ihren verschiedenen Landschaften. Watt, Deich und Felder auf der einen Seite, Strand, Dünen und Heide auf der anderen. Zwischendrin die netten kleinen Orte, in denen häufig noch Landwirtschaft betrieben wird. Schön ist auch, dass alles gut auf den teilweise mehrspurigen Fahrradwegen zu erreichen ist.
Zurück am Hafen gibt es eine warme Dusche, die uns nach Regen und Kälte richtig gut tut und dann an Bord leckers Curryhuhn mit Karotten.
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