Mit unserem Mietauto wollen wir heute weitere Eindrücke von der Insel sammeln und wir beginnen unsere Tour in Wenningstedt an der Friesenkapelle.
Innen liegt ein "Ganggrab" mit einem ca. 6 m langen Gang, der in eine ovale Kammer führt. Sie besteht aus 12 Tragsteinen und drei mächtigen Deckensteinen, die bis zu 18.000 kg wiegen.
Wir wandern weiter auf historischen Spuren, aber jetzt in Keitum und im 18. Jahrhundert, denn wir besuchen das "Altfriesische Haus".
Hier lebte eine Kapitänsfamilie und die Einrichtung ist noch originalgetreu erhalten. Oben links die Stube, unten links die Schlafkammer, oben rechts der "Pesel", der Raum "für gut", der nur zu besonderen Anlässen benutzt wurde (und nicht beheizt werden konnte). Unten rechts der Arbeitstisch in der Küche und in der Mitte die Feuerstelle. An den Außenwänden sind holländische Fliesen als Schutz vor Feuchtigkeit, die Innenräume sind aus bemalten Holz. In fast allen Räumen sind Alkovenbetten, die mit Bettpfannen vorgewärmt werden konnten.
Ein weiterer Teil des Hauses erinnert an den früheren Bewohner Christian Peter Hansen (1803-1879), der als Lehrer und Küster arbeitete und als Chronist der Insel bekannt wurde. Unter anderem schrieb er den ersten Reiseführer: "Wegweiser für Badende in Westerland". Er sammelte friesische Sagen und alle möglichen Erinnerungsstücke und begründete das erste Museum.
Wir werfen noch einen Blick auf die Kunstgalerie Witthus, die aber leider Sonntags geschlossenen ist.
Nun geht es in den Hauptort Westerland - wo wir einen netten Platz im Parkhaus haben - und dann die Friedrichstraße hinunter zu Strand. Nett, aber eben eine Einkaufsstraße mit den üblichen Geschäften.
Unsere nächste Station ist Kampen, wo wir etwas auf den Spuren meines Onkels und meiner Tante Heide Dahl wandern. Sie hatte jahrelang eine kleine Galerie bei der berühmten "Kupferkanne".
Heute stehen leider lange Schlangen vor dem Café und so mache ich nur ein paar Bilder von den Skulpturen und wir trinken unseren Kaffee lieber im Ort.
Dort finden wir neben dem "Gogärtchen" das Haus, in dem Heide früher wohnte. Wie alle Häuser in Kampen hat auch dieses ein Reetdach.
Wie gestern beenden wir unsere Besichtigungen an einem Kliff, heute am "Roten Kliff" zwischen Kampen und Wenningstedt. Zunächst amüsieren wir uns über den "Steineverkauf" bei dem sogar mit PayPal bezahlt werden kann...
...und dann über die anderen Besucher, die eifrig am "Selfiepoint" (Schild auf dem Boden) Selbstporträts schießen.
Leider können wir nicht bis zum Sonnenuntergang warten, denn wir müssen zurück nach Westeland und das Auto wieder abgeben. Dann fahren wir mit dem Bus zurück nach Hörnum und mit den Fahrrädern zum Boot. Sie werden gleich verpackt, denn morgen wollen wir früh los Richtung Heimat, bzw. Winterlager in Holland.
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