Am Vormittag kümmert Ralf sich um das Achterstag, das durch das neue Deck etwas zu lang ist, weil der Mast jetzt nicht mehr auf dem Teakdeck steht. Währenddessen plane ich unsere touristischen Aktivitäten, checke, ob sie geöffnet sind, ob es Führungen gibt und ob Anmeldungen erforderlich sind. Es gibt es eine Menge zu sehen! Wir beginnen mit einer Audio-Führung rund um unseren Hafen. Der Start ist etwas holprig, weil es zwar die Audio-Datei im Internet gibt, aber keine Karte, wo die Stationen sind... Auch die Tourist-Information kann nicht helfen... Dann müssen wir mein Smartphone noch davon überzeugen, zwei Kopfhörer mit Informationen zu versorgen, aber schließlich kann es losgehen. Wir nehmen wieder die Räder mit und besonders schön für mich ist, dass es an fast allen Stationen eine Sitzbank gibt.
Ich werde Einzelheiten berichten, wenn wir die verschiedenen Sehenswürdigkeiten besichtigen. Das Titelbild zeigt das Atlantic Hotel, das Klimahaus, die Glaskuppel des Einkaufszentrums Mediterraneo, das Columbus Center mit Geschäften, Appartements und Gastonomie und den Turm der Bürgermeister-Smidt (kein Schreibfehler)-Gedächtniskirche. Sie ist als einzige Kirche Deutschlands einem weltlichen Bürgermeister gewidmet. Leider im Moment nicht zu besichtigen ist das Alfred-Wegner-Institut für Polar- und Meeresforschung und so können wir es nur von außen bewundern.
Das gilt auch für das Paul Ernst Wilke Haus, das, liebevoll restauriert, wechselnden Gastkünstlern als Atelier auf Zeit dient. Bekannter als der Maler ist seine Frau Liese-Lotte Brunnenberg, die unter ihrem Künstlernamen Lale Andersen mit dem Lied "Lili Marleen" einen Welthit hatte.
Wir kommen vorbei am Strandbad direkt an der Weser (allerdings wegen der Strömung mit Badeverbot)...
...und können dort den historischen Wasserstands-Anzeiger anschauen. Die Bälle bedeuten Meter und die Kegel Dezimeter.
Am Willi-Brand-Platz weist ein Denkmal auf die Auswanderer-Geschichte von Bremerhaven hin - näheres werden wir sicher im Auswanderer-Haus erfahren.
Wir werfen noch einen einen Blick auf den großen Leuchtturm an "unserem" Neuen Hafen, der immer noch als "Oberfeuer" weseraufwärts Dienst tut.
Insgesamt hat uns die Tour sehr gut gefallen und wir wissen jetzt, was wir uns näher ansehen wollen. Zufrieden fahren wir zurück in die Lloyd-Marina, direkt hinter dem alten Leuchtturm. Edward Lloyd betrieb im 18. Jahrhundert in London ein Kaffeehaus, in dem sich Segler, Kaufleute und Schiffseigner trafen. Für seine Kunden erstellte er regelmäßig eine Liste mit Informationen über Schiffe. Daraus entstand ein Schiffsregister, in dem Schiffe klassifiziert wurden. Der Name Lloyd stand also für Qualität und wurde daher von der 1857 gegründeten Reederei Norddeutscher Lloyd verwendet, die einen Linienbetrieb zwischen Bremerhaven und New York einrichtete. Heute heißt die Gesellschaft nach einer Fusion HAPAG-Lloyd AG.
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