Wie geplant werfen wir um 17:00 Uhr unsere Mooringleinen los und machen uns auf den Weg. Der Wind, der den ganzen Tag gepfiffen hat, ist schwächer geworden und wir ziehen die Segel hoch – zunächst beide mit zwei Reffs. Wir müssen die Fock ausbaumen und es dauert eine Weile, bis wir alles sortiert haben. Wir machen ja einen Kaltstart – ohne viel vorher gesegelt zu sein, gleich den großen Sprung auf die Azoren. Aber schließlich ist es geschafft und nach einer Halse sind wir auf Kurs nach Süden. Wir wissen schon, dass die Azoren im Osten liegen, aber unser Wetterrouter will uns bis auf 35° Nord schicken, um Tiefdruckgebieten auszuweichen und den Golfstrom günstig überqueren zu können.
Durch den starken Wind, gibt es eine unangenehme alte Welle, aber erst einmal geht es flott voran. Nach und nach wird aber der Wind immer schwächer und wir werden trotz Ausreffen immer langsamer – leider ist die alte Welle immer noch da und das Leben an Bord ist ziemlich unbequem – ich sage nur "Gauki"… Irgendwann ist der Wind dann ganz weg und der Motor schiebt uns ganz langsam (um Diesel zu sparen) durch die sehr kalte Nacht.
Als ich um 8:00 zum Wachwechsel komme, sieht die Welt aber schon etwas freundlicher aus. Die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel, die Wellen sind etwas weniger geworden und wir sehen die ersten kleinen Windwellchen auf dem Wasser. Tatsächlich können wir dann die Segel wieder aktivieren und damit sind wir dann ein wenig schneller. Aber das alles ist unwichtig, als wir plötzlich den Blas eines Wales sehen und hören! Tatsächlich kreuzt dann eine ganze Schule von noch nicht identifizierten Walen unseren Weg. Wir sehen nur den Blas und ab und zu die Rücken mit kleiner Flosse – schwer zu fotografieren!
25.05.2019 12:00 Uhr Bordzeit: Etmal 17:00 – 12:00: 94 sm, gesamt 94 sm, Rest 2110 sm
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