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Samstag, 1. September 2018

Tag 424 - Gallops Island-Plymouth: Nochmal richtig Segeln!

Nur heute haben wir eine Vorhersage mit Wind aus Nordost, bevor er dann auf Ost und sogar auf Süd dreht, also wollen wir heute nach Plymouth, das im Südosten von uns liegt. Wie so oft, fängt der Segeltag erst einmal mühsam an: Gegenstrom, Wind von vorne, sehr unangenehme Wellen, Hummerpötte… und das an Ralfs Geburtstag!
So nach und nach wird die Situation aber immer besser. Wir können ein wenig abfallen (vom Wind wegfahren) und da machen wenige Grad schon einen großen Unterschied. Sir Henry wird aktiviert und steuert zuverlässig, der Strom kentert und hilft uns und die Sache fängt an, uns Spaß zu machen.
Ralf hält nach Hummerpötten Ausschau und erfreut sich zwischendurch an den vielen, lieben Geburtstagsgrüße die ihn von allen Seiten erreichen. Irgendwann kommt der Wind dann soweit von der Seite, dass wir die Fockschoten umfädeln müssen, so dass sie danach von außen durch die Reling gehen.
Wir haben wieder auflandigen Wind und selbst bei Flut und tiefen Wasser gibt es wieder unangenehme Wellen in der Hafeneinfahrt von Plymouth. Aber dann sind wir in geschützten Gewässern und können gut nachvollziehen, wie erleichtert die Pilgrim Fathers waren, als sie 1620 hier landeten.
Es sieht sehr nett aus, mit Dünen, Gras, Häusern und kleinen Booten. Wir hatten versucht, hier eine Mooring im Hafen zu buchen, aber über das Labor-Day-Wochenende ist alles voll. Wir jammer ein wenig beim Hafenmeister und er sagt uns, dass es neben dem Fahrwasser noch drei (kostenlose) Moorings gibt und wir gerne eine nehmen können – erfreulich!
Gegen Abend machen wir dann noch das Dingy klar und fahren an Land. Es ist zwar immer noch sonnig, aber knapp 20 Grad kälter, als die letzten Tage in Boston. Also packen wir lange Hosen und Jacken aus und für die lange Dinghy-Tour in den Hafen sogar noch zusätzlich Ölhosen (eine gute Entscheidung).
Zufällig legen wir genau neben der Stelle an, wo die Pilgrims 1620 an Land gingen – jedenfalls liegt hier der entsprechende Stein… Morgen wollen wir die „Plimouth Plantation“, das nachgebaute Pilgerdorf, besuchen und holen uns noch ein paar Informationen in der Tourist Information.
Dann gibt es noch ein nettes Abendessen, ganz amerikanisch mit Burger für Ralf und Tacos mit Shrips für mich. Auf der Rückfahrt zu Boot ist es dann stockdunkel aber wir kennen uns ja mittlerweile aus, haben ein Ankerlicht auf der Triton angebracht und eine Stirnlampe mitgenommen. So tuckern wir fröhlich von Hafen direkt in Richtung des Lichts, haben dabei aber nicht bedacht, dass jetzt Ebbe ist… das bedeutet minus 3m Wasser und wo wir vorhin noch lässig fahren konnten, ist es jetzt ziemlich flach… uuuups… es ist aber glücklicherweise nix passiert.

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