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Donnerstag, 2. August 2018

Tag 394 - Newport: Segelausflug

Während wir beim Frühstück sitzen, nimmt eine anderes Boot die Mooring neben uns. Dank jahrelangem Studium der Zeitschrift WoodenBoat erkennt Ralf es gleich als eine Concordia Yawl. Eine Yawl ist ein Zweimaster, dessen hinterer Mast außerhalb der Konstruktionswasserlinie steht. Zwischen 1938 und 1966 wurden 103 Einheiten vom Typ Concordia gebaut, davon 99 bei Abeking & Rasmussen in Deutschland.
Wir erledigen noch einige Arbeiten an Bord (ich Zusammenfassung Juli schreiben, Ralf Eletro-Reparaturen) und machen dann das Dinghy klar. Beim Vorbeifahren bewundern wir die Yawl und werden zu einer Besichtigung von Dana und Carole Ann auf die SUMMER WIND eingeladen. Das klassische Design hat viele clevere Ideen, z.B. die Motorsteuerung aus der Sitzbank und die Luken zur Belüftung.
Dann fahren wir quer über den Hafen an Land und schauen uns etwas in der Stadt um. Auch hier sind viele Touristen unterwegs und es gibt entsprechend zahlreiche Andenken-Läden und maritim inspirierte Boutiquen. Ich will ausnahmsweise mal etwas mit Aufschrift, weil wir immer Newport, Rhode Island, das Segel-Mekka, als unser Reiseziel genannt haben. Und nun sind wir hier! Ich finde tatsächlich eine nette Kapuzen-Jacke.
Wir essen noch ein Sandwich und dann ist es schon Zeit zum Treffpunkt zu laufen. Wir haben uns für eine zwei-stündige Segel-Tour mit einem 12er angemeldet. Nachdem wir sie gestern beim Einlaufen und dann auch noch neben unserem Liegeplatz gesehen haben, war es doch zu verlockend! Wir sind 11 Passagiere, der Kapitän und zwei Besatzungsmitglieder, die dann auch gleich ran müssen, um das Segel hochzuziehen.
Es ist bedeckt und wir haben guten Wind, so dass wir mit einem Reff im Groß fahren. Die Bucht hier ist geschützt, das bedeutet wenig Welle und da macht auch das Kreuzen Spaß. Wer Lust hat, darf auch versuchen, das Boot zu steuern.
Unser Boot, die HERITAGE, gehörte zu den Herausforderern 1970 und wurde vom Bootsbauer Charley Morgan entworfen, gebaut und gesegelt. Um das Projekt zu finanzieren, verkaufte er seine Firma. Leider konnte sich sein Boot nicht durchsetzen und segelte daher nur in den Ausscheidungsrennen.
Von den anderen Passagieren heute will nur eine Dame steuern, so dass Ralf fast die ganze Zeit am Ruder steht bzw. sitzt. Das Boot ist erstaunlich gutmütig und verträgt, dank hohem Ballastanteil, eine ganze Menge Wind. Wir segeln auch noch unter der Newport Bridge hindurch. Dazu sind mehrere Halsen und Wenden erforderlich.
Auf dem Rückweg treffen wir noch einen anderen 12er, die NEFERTITI. Ein Boot ist entspanntes Segeln, zwei Boote sind ein Rennen und so fahren wir in voller Fahrt wieder in den Hafen zurück. Ich sitze glücklich auf dem Achterdeck, mache Fotos und mir tun die Wangen weh vom Dauergrinsen – das hat richtig viel Spaß gemacht!
Anmerkung: Titelbild heute von Ralf

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