Nach ein paar Meilen kommt tatsächlich etwas Wind auf und
wir können die Segel setzten. Es gibt keine Welle und daher gleitet die TRITON
auch mit dem schwachen Lüftchen langsam und gemütlich durchs Wasser. Ich nutze
die Gelegenheit für ein paar Experimente mit meiner GoPro und überlege mir eine
Konstruktion, mit der ich die Kamera nach oben in den Mast ziehen kann. Das ist
der erste Versuch, nachher habe ich noch ein paar Modifikationen vorgenommen.
Und das nächste Mal nehme ich dann eine weiße oder farblose Leine zum
herunterholen…
Wenn das Boot so ruhig liegt, es es wirklich angenehm. Wir
sitzen im Schatten, es gibt einen leichten Luftzug und wir können lesen, essen,
schlafen und die anderen Boote beobachten (Wochenende).
Als Ziel haben wir uns einen kleinen Hafen an der Westseite
der Bay ausgesucht, zu dem nur ein schmaler Kanal führt. Wir klären telefonisch
mit dem Hafenmeister, ob es für uns tief genug ist und er versichert uns, dass
ausreichend gebaggert wurde.
Unterwegs haben wir wieder verschiedene Begegnungen mit
Vögeln: eine ganze Familie Kanadagänse ist am Ufer unterwegs, genauso wie ein Enten-Pärchen.
Und wir sehen endlich einen erwachsenen Fischadler, sogar mit einem Fisch in
den Krallen.
Die Stimmung im Hafen ist wunderbar und wir machen noch
einen kleinen Spaziergang an Land. Eine Brücke überspannt einen schmalen Kanal
und als wir gerade in der Mitte sind, beginnt eine Glocke zu läuten und die
Schranken gehen zu – mit uns genau dazwischen… Wir können aber sehen, welches
Teil sich bewegen wird und bringen uns schnell in Sicherheit.
In den letzten Tagen und Wochen habe ich von vielen unserer
Segelfreunde gehört – per Blog, Facebook, WhatsApp oder Mail - und es ist
interessant, die verschiedenen Konzepte zu erleben. Wer nur ein Jahr Auszeit
hatte, ist jetzt auf dem Rückweg nach Europa, entweder noch auf den Azoren oder
sogar schon wieder in Spanien, Frankreich oder England… Von denen, die mehr
Zeit haben, sind einige auf der Atlantikseite geblieben. Da ist es dann die
Frage, ob das Boot für die Hurrikan-Saison nach Norden oder nach Süden verlegt
wird – Grenada, Trinidad, ABC-Inseln, Südamerika oder eben an die Ostküste der
USA. Die, die durch den Panama-Kanal gefahren sind haben jetzt Galapagos
verlassen und sind in den Marquesas angekommen… Schön, dass wir das weiter
verfolgen können.
Wir genießen hier wieder die Abendstimmung mit ein paar
Schnaken (die Netze sind aktiviert) und einem schönen Sonnenuntergang. Viele
Boote fahren noch einmal für eine Abendrunde nach draußen – teilweise auch mit
Scheinwerfern um zu fischen. Hier liegt noch eine sehr aktive Fischerflotte und
der ganze Ort hat einen nette Retro-Charme.
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