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Sonntag, 17. Juni 2018

Tag 348 - Solomons-Tilghman: Ganz gemütlich

Immer noch heiß und immer noch wenig Wind, der aber im Laufe des Tages etwas zunehmen soll. Wir fahren erst einmal wieder aus unserem Flußarm heraus und sehen und an, wie die Lage auf der Chesapeake Bay aussieht. Dabei kommen wir an „Drum Point“ vorbei, wo früher der Leuchtturm stand, den wir im Museum besichtigt haben. Heute gibt es ein automatisch beleuchtetes Seezeichen.
Nach ein paar Meilen kommt tatsächlich etwas Wind auf und wir können die Segel setzten. Es gibt keine Welle und daher gleitet die TRITON auch mit dem schwachen Lüftchen langsam und gemütlich durchs Wasser. Ich nutze die Gelegenheit für ein paar Experimente mit meiner GoPro und überlege mir eine Konstruktion, mit der ich die Kamera nach oben in den Mast ziehen kann. Das ist der erste Versuch, nachher habe ich noch ein paar Modifikationen vorgenommen. Und das nächste Mal nehme ich dann eine weiße oder farblose Leine zum herunterholen…
Wenn das Boot so ruhig liegt, es es wirklich angenehm. Wir sitzen im Schatten, es gibt einen leichten Luftzug und wir können lesen, essen, schlafen und die anderen Boote beobachten (Wochenende).
Als Ziel haben wir uns einen kleinen Hafen an der Westseite der Bay ausgesucht, zu dem nur ein schmaler Kanal führt. Wir klären telefonisch mit dem Hafenmeister, ob es für uns tief genug ist und er versichert uns, dass ausreichend gebaggert wurde.
Unterwegs haben wir wieder verschiedene Begegnungen mit Vögeln: eine ganze Familie Kanadagänse ist am Ufer unterwegs, genauso wie ein Enten-Pärchen. Und wir sehen endlich einen erwachsenen Fischadler, sogar mit einem Fisch in den Krallen.
Die Stimmung im Hafen ist wunderbar und wir machen noch einen kleinen Spaziergang an Land. Eine Brücke überspannt einen schmalen Kanal und als wir gerade in der Mitte sind, beginnt eine Glocke zu läuten und die Schranken gehen zu – mit uns genau dazwischen… Wir können aber sehen, welches Teil sich bewegen wird und bringen uns schnell in Sicherheit.
In den letzten Tagen und Wochen habe ich von vielen unserer Segelfreunde gehört – per Blog, Facebook, WhatsApp oder Mail - und es ist interessant, die verschiedenen Konzepte zu erleben. Wer nur ein Jahr Auszeit hatte, ist jetzt auf dem Rückweg nach Europa, entweder noch auf den Azoren oder sogar schon wieder in Spanien, Frankreich oder England… Von denen, die mehr Zeit haben, sind einige auf der Atlantikseite geblieben. Da ist es dann die Frage, ob das Boot für die Hurrikan-Saison nach Norden oder nach Süden verlegt wird – Grenada, Trinidad, ABC-Inseln, Südamerika oder eben an die Ostküste der USA. Die, die durch den Panama-Kanal gefahren sind haben jetzt Galapagos verlassen und sind in den Marquesas angekommen… Schön, dass wir das weiter verfolgen können.

Wir genießen hier wieder die Abendstimmung mit ein paar Schnaken (die Netze sind aktiviert) und einem schönen Sonnenuntergang. Viele Boote fahren noch einmal für eine Abendrunde nach draußen – teilweise auch mit Scheinwerfern um zu fischen. Hier liegt noch eine sehr aktive Fischerflotte und der ganze Ort hat einen nette Retro-Charme.

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