Das Wetter wird jeden Tag besser und heute ist der Himmel
schon fast blau, als wir uns wieder auf den Weg machen. Gleich als erstes
müssen wir durch eine Brücke. Die Mindesthöhe für die festen Brücken ist mit 64
Ft angegeben (19,50 m) und wir benötigen nur 16,75 m (mit Antenne), aber ich ziehe
trotzdem immer bei einer Durchfahrt den Kopf ein…
Heute sehen wir auch ein paar andere Boote, mehrheitlich auf
dem Weg nach Norden und können den ICW-Bart bewundern – braune Streifen am Bug,
die durch das tannin-haltige Wasser entstehen.
Sonst haben wir eine ruhige Fahrt, fast ohne Wind und völlig
ohne Welle. Es ist sehr dunstig und das Wasser verschwimmt mit dem Himmel. Ich häkle
die Umrandung für meinen ersten Topflappen und habe die Kamera mit dem
Teleobjektiv bereitgelegt. Eine gute Idee, denn auf den Seezeichen haben sich
eine Menge Pelikane niedergelassen. Wir sind etwas überrascht, in diesem
Brackwasser auch Delfine zu sehen, aber ganz entfernt ist eine Rückenflosse zu
erkennen.
Der Intracoastal Waterway überquert zahlreiche Flussmündungen
und wir wollen heute den Pamlico River etwas weiter erkunden. Deswegen biegen
wir vom Weg ab und fahren ein Stück weiter ins Landesinnere. Hier wird ein
Seezeichen als willkommener Nistplatz verwendet und wir sehen einen großen
Fischadler (Osprey), der uns interessiert beobachtet.
Unser Ziel heute ist Bath, die älteste Stadt von North
Carolina (gegründet 1705). Auch hier hat der Pirat Blackbeard sein Unwesen
getrieben. Das erste (und einzige) Haus am Platze ist nach ihm benannt und wir
nehmen dort ein Getränk und ein paar Häppchen. Auch sonst hat er hier seine
Spuren hinterlassen.
Es gibt noch verschiedene historische Gebäude und eine sehr
aktive Historic Society. Zahlreiche Schilder weise auf die Geschichte hin.
Heute leben ca. 250 Menschen hier und wir haben den Eindruck, dass es sich
vorwiegend um Wochenendhäuser handelt.
Wir finden auch ein Schild mit einem Hinweis auf eine
Dampfmaschine, aber Ralf, der das Teil genau anschaut, versichert mir, dass es
sich nicht um eine Dampfmaschine, sondern um einen stationären Glühkopfmotor
(wie beim Lanz-Traktor) handelt…
Unser Liegeplatz ist „Bath Harbor Motel & Marina“, wo
wir sehr nett begrüßt werden und jegliche erdenkliche Hilfe angeboten bekommen.
Die anderen Boote in Hafen sehen überwiegend schon seit längerer Zeit unbenutzt
aus und auch Gäste sind hier wohl eher selten.
Mir gefallen besonders die motel-eigenen Katzen. Es gibt
zwei dicke Kater und vor einigen Wochen haben sie eine Streunerin aufgenommen,
die – wie sich dann herausstellte – schwanger war und zwei entzückende Junge
bekommen hat, leider etwas scheu…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.