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Mittwoch, 30. Mai 2018

Tag 330 - Oriental-R.E.Mayo Dock: Frischer Fisch

Es ist immer noch grau, aber wir können das Frühstück schon wieder im Cockpit einnehmen. Dann wollen wir uns die „Hauptstadt des Segelns“ noch etwas ansehen, aber kaum sind wir losgelaufen, kommt die nächste dunkle Wolke und es schüttet wieder wie aus Eimern. Wir flüchten uns in einen netten Laden, der Schiffsausrüstung, T-Shirts, Andenken und einige Lebensmittel hat. Aber wir hätten gerne Brot und Kartoffeln und damit sieht es nicht so gut aus. Als der Regen etwas nachgelassen hat, machen wir uns wieder auf den Weg, erst einmal zur Bank, denn unser Bargeld haben wir gebraucht, als die Kreditkarte nicht funktionierte…
Leider geht sie hier auch nicht und wir müssen weiter zur nächsten Bank. Ich entscheide mich, wieder zum Boot zurückzugehen, weil ich so langsam laufe, dass ich Ralf nur unnötig aufhalte. Alles ist großflächig verteilt, meist keine Bürgersteige und viel zu sehen gibt es hier auch nicht. Die Abflüsse kommen mit der Regenmenge nicht zurecht und ich habe Spaß daran, durch die Überschwemmung zu platschen.
An Bord bereite ich das Boot schon für die Abfahrt vor, der Regen hört auf und dann kommt auch schon Ralf von der erfolgreichen Einkaufsexpedition zurück. Wir fahren vorsichtig rückwärts von der flachen Anlegestelle weg und dann sind wir wieder auf dem ICW unterwegs. Bei der ruhigen Fahrt ist mein nächstes Projekt, neue Topflappe zu häkeln. Die alten sehen ziemlich mitgenommen aus und ich habe eine Kiste mit Wollresten an Bord. Die Farbauswahl ist eingeschränkt, aber ich komme gut voran. Nun ist die Frage, ob die Restwolle für den 2. Topflappen reicht und Ralf denkt sich eine schlaue Konstruktion aus, um das zu testen.
Währenddessen ballen sich am Horizont schon wieder Wolken zusammen und wir werden nochmal vom Regen erwischt. Heute haben wir nicht die Kuchenbude oben, sondern nur unser kleines Bimini und wir verstecken uns unter unserem schönen festen Dach.
Der Spuk ist aber ziemlich schnell wieder vorbei und wir kommen aus dem recht breiten Neuse River wieder in eine enge Kanallandschaft. Das Ufer ist grün und flach und ab und zu ist ein nettes Haus zu sehen. Immer mal wieder fliegt ein Pelikan oder eine Möwe durchs Bild. Schon bald können wir die Fender und Festmacher zum Anlegen bereit machen.
Unser Tagesziel ist R. E. Mayo Seafood, eine Firma am Kanal, die Fisch verarbeitet aber auch einen Steg für durchreisende Boote hat. Es ist noch viel Platz – ich hatte es mir hier insgesamt viel voller vorgestellt – und wir bekommen frischen Fisch und ein T-Shirt für Ralf.
Den Fisch („Flounder“) gibt es dann zum Abendessen zusammen mit den neu gekauften Kartoffeln, Gurken-Tomaten-Salat und Knobi-Mayo. Der Fisch ist zu groß für die Pfanne und wird deswegen im Ofen zubereitet. Das klappt sehr gut, macht wenig Dreck und ist sehr lecker. In der Dämmerung kommen dann noch ein paar Schnaken, aber wir haben unsere Schnakennetze am Start. Mein einziges Problem: es gibt hier kein AT&T Netz…

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