Für heute ist die Überfahrt nach Antigua geplant, 42 sm,
dass bedeutet konservativ gerechnet acht Stunden Fahrt und daher geht es schon
früh los. Wie immer gibt es an der Nordspitze von Guadeloupe einen Wind-Verstärkungszone
und wir haben jeweils zwei Reffs in Fock und Groß. Nachdem wir hinter der Insel
herausgesegelt sind, können wir etwas ausreffen und haben über die Hälfte der
Strecke schelle und schöne Fahrt.
Langweilig wird uns nicht, denn mit uns sind noch andere
Segler Richtung Antigua gestartet und wir schaffen es tatsächlich, einen Kat,
der nur sehr stark gerefften Segeln fährt und eine schwedische Yacht nur mit
Genua zu überholen. Wir treffen auch noch zwei Frachter, die aber sicher vor
bzw. hinter uns vorbeifahren. Auf der zweiten Hälfte gibt es dann wechselnden
Wind, unangenehme Wellen und Schauerböen, aber trotzdem geht es schnell voran.
Die karibische Geschichte ist sehr wechselvoll und nach den
Arawaken und Kariben (indigenen Völkern, die die Inseln von Südamerika aus
besiedelt haben) sind sie Spielball der Europäer geworden. Spanier,
Niederländer, Franzosen, Engländer, Amerikaner, sogar Dänen und Schweden haben ihre
Interessen auf den Inseln verteidigt. Die französischen Inseln – wie Martinique
und Guadeloupe – gehören immer noch zu Frankreich und damit zur EU, daher wird
rechts gefahren, mit Euro bezahlt und Französisch gesprochen. Die englischen
Inseln sind fast alle unabhängige Staaten geworden und es wird links gefahren,
mit EC (East Caribbean Dollar) bezahlt und Englisch gesprochen.
Wir sind jetzt vom sehr französisch-europäischen Guadeloupe direkt
in das historisch-englische Antigua gefahren. Auf der kleinen, fast runden
Insel gibt es mehrere große Buchten, die hervorragende Naturhäfen bilden und
die entsprechend schon lange zu diesem Zweck genutzt werden. Hier in English
Harbour liegt Nelson’s Dockyard (benannt nach Horatio Nelson, dem englischen
Seehelden). Die historischen Gebäude sind liebevoll restauriert worden und auch
die rote englische Telefonzelle fehlt nicht.
Die Ankerbucht ist sehr voll und daher fragen wir, ob wir
einen Platz direkt am Dock bekommen können. Tatsächlich ist etwas frei und nun
liegen wir Seite an Seite mit auf Hochglanz polierten Superyachten (links BLACK
PEARL, rechts AYNI). Bei einem Preis von 1 US pro Fuß kommen wir mit unseren bescheidenen
38 Fuß noch recht gut weg.
Heute ist hier fast alles geschlossen, weil „Election Day“
ist. Entsprechend darf auch vor 18:00 Uhr kein Alkohol ausgeschenkt werden. Das
ist ja bekanntermaßen für mich kein Problem, aber auch die Bäckerei hat zu
(kein Brot, kein Kuchen) und die Duschen schließen schon um 17:00 Uhr, also
auch keine „richtige“ Dusche heute Abend.
Ganz ungewöhnlich wird hier vorne ein Anker geworfen und
dann mit dem Heck an die Hafenmauer gefahren. Unser Manöver hat gut geklappt, aber
jetzt zieht der Anker das Schiff so weit nach vorne, dass ich die Frage des
netten Helfers: „Do you have a gangway?“ besser verstehen kann. Diese
Entfernung ist nicht gut geeignet für Rheuma-Knie…
Der Hafen ist wirklich sehr interessant. Für die historischen Gebäude mit den Ausstellungen war die Zeit immer etwas knapp bei uns.
AntwortenLöschenWir waren schon zweimal dort, da es uns da sooo gut gefällt. Da liegen so schöne Boote. Viel Spaß Anke
AntwortenLöschenDas ist AKKA spezial..
AntwortenLöschenNovember 1991 Ankunft nach der ersten Atlantiküberquerung.
Dezember 94 der beste Burger aller Zeiten in der Galley-Bar (nach einer harten Nacht von St Barths)
Dezember 1999 -Tusch! Die AKKAnauten suchen sich beim Schwimmen Schweizer Weltumsegler und, nochmals "tusch" - heiraten im Garten des Admirals Inn! Frau Marriage Officer war etwas verwirrt, weil das alles so unko ventio ell abging...
Wir werden den Ort der Tat demnächst aufsuchen - bis dahin trinkt eine Pina Colada auf u ser Wohl oder ein Wadadli...
Ach, ich vergaß zu sagen: zur Liste der kolonialisierenden Länder muss Brandenburg hinzugefügt werden! St. Barts aka Saint Berthelemy, war so ein Ausreißer. Ich meine, auch St. Croix hat sich der Brandenburger erfreut.
AntwortenLöschenDie o.a. Schweizer waren unsere Trauzeugen, und die hatten nach 9 Jahren Weltumsegelung ihre allerschönsten Klamotten ausgegraben, also die schönsten Leggings und T-Shirts. Passte zu leinenem Brautkleid Typ Turnhemd in Kornblumenblau und des Bräutigams grünen Shorts und rotem Polohemd. Dafür gab es abends Barracudapasete, Eigenfang.