Seiten

Sonntag, 18. März 2018

Tag 257 - Les Saintes: Wie Gott in Frankreich

Der Tag fängt gleich gut an: Sonne, leichter Wind und gutes Frühstück: Baguette, Pain au Chocolat, Paté, Fromage… Dann geht es mit dem Dinghy an Land (kurzer Weg und hervorragendes, schwimmendes Dinghy-Dock) und gleich weiter zu unserem Golfette (Golfcart), mit dem wir die Insel erkunden wollen.
Die Tagesgäste sind auch schon am Start und wir überholen einige auf dem steilen Weg hoch zur Touristenattraktion Nr. 1, dem Fort Napoleon (benannt nach Napoleon III, nicht nach dem bekannten Korsen).
Im Inneren gibt es ein Museum, das sich überwiegend mit den Saintes beschäftigt. In 18 Räumen werden verschiedene Themen behandelt wie z.B. Bilder lokaler Künstler, Wale, Traditionen, Ureinwohner, Seeschlachten und Fischfang. Die Beschriftungen sind wieder überwiegend französich und ich verstehe ca. 10 % - da hätte ich doch in der Schule besser aufpassen müssen.
Das eigentliche Highlight sind aber die Außenanlagen bzw. die Aussichten über die verschiedenen Buchten. Hier der Blick über die „Baie du Marigot“. Ich habe mal nachgesehen, weil es auf vielen Inseln eine „Marigot Bay“ gibt und es bedeutet „Sumpf“. Auf dieser Seite ist gibt es nur wenige Boote vor Anker.
Ganz anders sieht es in der „Anse du Bourg“ aus, in der wir unsere Mooring haben. Wir können von oben durch die Bäume die TRITON gut erkennen. Als wir das Fort verlassen, weil es um 12:30 Uhr schließt, fallen mir ein paar Kinder auf, die mir bekannt vorkommen. Wie sich herausstellt, sind es Martin und seine Familie von der TAMOURÉ, die auch die Odyssey gesegelt sind. Wir haben uns schon kurz auf Lanzarote getroffen und dann natürlich bei der Abschiedsparty auf Barbados. Sie überlegen gerade, ob sie ihr Boot mit dem Frachter nach Hause bringen lassen.
Dann fahren wir weiter über die Insel. Unsere Golfette hat eine etwas unkultivierte Steuerung des Elektro-Antriebs, bei der mittlere Geschwindigkeiten schwierig sind. Deswegen und auch wegen der teilweise recht großen Schlaglöcher hoppelt wir mehr als das wir gleichmäßig gleiten. Aber die Entfernungen sind nicht groß und wir fahren verschiedene Strände an, die sich aber alle aus verschiedenen Gründen (kein Schatten, hohe Wellen, viel Seegras) nicht zum Baden eignen.
Wir kommen am Friedhof vorbei, der recht ungewöhnlich gestaltet ist. Es gibt offensichtlich Familiengräber, rechteckig und oben mit einem offenen „Häuschen“ mit Kreuz, das dann mit Blumen (aus Plastik?) dekoriert werden kann. Das Ganze dann mit Fliesen oder Steinplatten verkleidet. Wir überlegen, ob man hier zur Grabgestaltung nicht zum Steinmetz sondern in die Fliesen-Abteilung des Baumarktes geht…
Die Häuser auf der Insel sind überwiegend im sehr guten Zustand, oft bunt gestrichen und mit großen umlaufenden Veranden versehen. Die Dächer sind fast alle mit rotem Trapezblech gedeckt, möglicherweise eine Bauvorschrift? Mittlerweile ist es Nachmittag geworden und – ihr ahnt es sicher schon – Ralf hätte gerne seine Tasse Kaffee (wenn möglich mit Kuchen). Wir finden einen schönen Platz in der Marigot Bucht (die wir am Vormittag schon von oben bewundert hatten) und bekommen dort direkt am Ufer Kaffee und für mich ein Eis.
Das hier ist schon richtiges Karibik-Gefühl, so unter Palmen am Strand mit einem Getränk in der Hand… Im Schatten ist die Temperatur angenehm, es geht ein leichter Wind… Wie Gott in der französischen Karibik eben…
Wir können von unserem Platz aus verschiedene Vögel beobachten: Braune Pelikane, die immer wieder ihre Runden fliegen und sich ins Wasser stürzen, um Fische zu fangen, einen Fregattvogel, der hoch über uns und ohne Flügelschlag seine Kreise zieht und zwei Tauben, die sich einen Felsen zum Turteln ausgesucht haben. Auf dem Rückweg treffen wir dann noch einen Reiher, der auf einer Kuhweide steht. Die Reiher begleiten die Kühe, weil diese beim Grasen Insekten aufscheuchen.
Nun müssen wir noch unsere Golfette zurückgeben. Wir laufen dann zu unserem Dinghy und kommen dabei am Fähranleger vorbei, wo sich wieder die Tagesgäste drängen, die zurück nach Guadeloupe wollen. Bis auf den Besuch auf dem Fort haben wir von ihnen nicht viel gesehen.
Zurück an Bord baden wir diesmal mit Badehosen bei Tageslicht – auch sehr nett und nötig nach dem heißen Tag. Es ist auch schön, dass wir hier so geschützt von Wind und Strömung liegen und nur die vorbeifahrenden Fähren größere Wellen verursachen.  

1 Kommentar:

  1. Liebe Cosima, vielen Dank für Deine täglichen Berichte. Bei Euch die Palmen zu sehen ist das Gegenprogramm zu unserem Mitte/ Ende Märzwetter... wir haben seit heute Wieder Schnee (sturm) mit Schneewehen hier im Hof von 50 cm. :-/ ich will ja gar nicht euren Sommer... ein bisschen Frühling würde genügen. Habt eine schöne Zeit. Liebe Grüße, Brigitte

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.