Wie geplant geht es heute schon früh los. Um kurz nach 6:00
Uhr werden wir von der Sonne geweckt und eine halbe Stunde später holen wir den
Anker hoch und machen uns auf den Weg Richtung Îles des Saintes. Die kleine
Inselgruppe gehört auch zu Guadeloupe und liegt etwas südöstlich der Hauptinsel.
Sie besteht aus neun Inseln, von denen jedoch nur zwei bewohnt sind.
Vor der Hauptinsel, Terre-de-Haut, gibt es eine wunderbar
geschützte Bucht, in der sehr beliebte Mooring-Tonnen zum Festmachen ausgelegt
sind. Wir haben uns überlegt, dass wir früh ankommen wollen, damit das mit der
Mooring auch klappt. Wir sind gut unterwegs und segeln mit halben Wind an der Küste von Guadeloupe entlang. Schon um
10:00 Uhr sind wir vor der Einfahrt in die Bucht und Ralf setzt die „Lazys“,
die helfen, dass das Segel beim Herunternehmen sauber auf den Baum fällt und
nicht aufs Deck.
Uns kommen viele Schiffe entgegen und wir bekommen tatsächlich
einen sehr guten Platz. Es ist sehr warm und nicht besonders viel Wind und so
holen wir erst einmal etwas Schlaf nach und entspannen uns an Bord. Der Ort
sieht aber sehr nett aus und nachmittags lassen wir dann unser Beiboot zu
Wasser. (Es wird auf Segel-Passagen umgedreht auf dem Vordeck transportiert).
Heute finden wir ein Café, in dem Ralf seinen Cappuccino und zwar keinen
Kuchen, aber doch ein Tiramisu bekommt – allerdings recht teuer.
Die Saintes wurden nie landwirtschaftlich genutzt, daher gab
es hier auch kaum Sklaven. Die Bewohner stammen daher – ungewöhnlich für die
Karibik – überwiegend aus Frankreich, insbesondere aus der Bretagne, der
Normandie und dem Poitou. Es gibt eine langjährige Fischfang-Tradition, der
auch heute noch hier ausgeübt wird (das bedeutet für uns Segler, dass gut
Ausschau nach Fisch-Pötten gehalten werden muss). Eine Haupteinnahmequelle ist
der Tourismus und jeden Tag kommen viele Tagesgäste mit Fähren. Wikipedia
spricht von jährlich 380.000 Touristen (bei weniger als 3.000 Einwohnern).
Wir kommen gerade an, als das letzte Kursschiff abfährt und dann
wird es wesentlich ruhiger auf der Insel. Wir laufen eine Runde durch die Straßen
und am Strand entlang und kaufen noch etwas ein. Viele Geschäfte und
Restaurants zeigen individuelle Angebote und am Wasser gibt es abwechselnd
Fischer-Ausrüstung, Strandbar und Sonnenstühle zu sehen. Eine nette Mischung!
Wir fahren aber erst einmal zurück an Bord und warten bis es
dunkel ist für ein erfrischendes Bad im sehr klaren Wasser und dann einer schönen
Dusche. Zum Abendessen mache ich einen großen Salat und Ralf brät etwas Huhn –
dazu noch frisches Baguette mit Butter – ein Genuss!
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