Nach dem grauen Regentag gestern haben wir heute wunderbaren
Sonnenschein und kleine weiße Wolken. Von unserem Ankerplatz in der Anse Mitan fahren
wir um die Ecke zur Marina in Pointe du Bout. Dort wollen wir gerne einen Liegeplatz
von Sonntag auf Montag haben aber leider ist nichts frei. Wir werden also wir morgen
noch einmal zur Marina Etang Z’Abricot (gegenüber) verholen. Wieder nehmen wir die
Fähre nach Fort de France, um noch etwas einzukaufen.
Vor vielen Jahren hatte ich in der Schule Französisch-Unterricht.
Mein schlechtestes Fach, ich habe es gehasst! Im letzten Jahr hatte ich eine Liste,
auf der ich jede Stunde durchgestrichen habe… Ralf hat mich schon in der Bretagne
mit seinen Französisch-Kenntnissen beeindruckt und auch hier kommuniziert er sehr
erfolgreich. Was mich überrascht ist, dass irgendwo ganz tief in meinem Gedächtnis
doch einiges gespeichert ist und ich tatsächlich auch in der Lage bin, mich in Drei-Wort-Sätzen
verständlich zu machen. So haben wir auch herausgefunden, wie wir Franzosen zum
Englisch Sprechen bringen können: wir stammeln auf Französisch und sie antworten
dann Englisch (obwohl sie vorher abgestritten haben, die Sprache zu sprechen…).
Heute wären wir aber auch mit Deutsch durchgekommen, denn im
Hafen von Fort de France lag die AIDAmar und die Stadt war fest in deutscher Hand.
Wir waren zu Beginn unserer Reise etwas zweifelnd, ob der Kreuzfahrt-Tourismus hier
sinnvoll für die Bevölkerung ist, haben aber dann in Dominica gesehen, wie problematisch
es ist, wenn die Schiffe monatelang ausbleiben. Wir unser Taxifahrer dort sagte:
„Wir brauchen den Tourismus!“.
Seit Monaten trage ich immer die gleichen Oberteile, Hosen und
Kleider und einige habe ich schon aussortiert, weil sie zerrissen oder verschlissen
waren. Daher hätte ich gerne Ersatz. Grundsätzlich ist das kein Problem, weil es
wegen der vielen traditionell gebauten Damen viel Auswahl in meiner Größe gibt.
Aber ich habe wohl zu genaue Vorstellungen und daher sind wir nicht erfolgreich.
Am Ende kaufen wir nur eine Speicherkarte, um den Plotter etwas
zu entlasten und Obst und Gemüse auf dem farbenfrohen Markt. Heute geht es mir viel
besser als letzte Woche und ich bin recht gut unterwegs.
Gut unterwegs bin ich dann auch auf dem Rückweg zum Schiff. Wir
haben im Laufe der Zeit eine Aufgabenverteilung entwickelt, so dass jeder normalerweise
nur bestimmte Arbeiten erledigt. Heute haben wir mal getauscht: ich steuere das
Beiboot und Ralf fotografiert – geht auch und macht Spaß!
Zurück an Bord erleben wir eine sehr schöne Überraschung, denn
Trudi und Dölf von der MARIPOSA liegen bei uns in der Bucht und kommen spontan vorbei.
Sie sind jetzt auf dem Weg nach Grenada im Süden und geben uns Tipps für Guadeloupe
und Antigua. Weil wir nach Norden wollen, war das vermutlich das letzte Treffen
– schade! Ich bin nicht bis zum Ende des Gesprächs dabei, denn ich bin mit Max zum
Telefonieren verabredet – immer eine Freude, von den Kinder und ihren Freunden zu
hören. Während wir reden erleben wir wieder einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Heute Abend ist es fast windstill, ganz ungewohnt für uns. Die
Lichter an Land spiegeln sich im ruhigen Wasser und unser abendliches Bad ist ganz
ohne Wellen und Strömung besonders nett.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.