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Donnerstag, 1. März 2018

Zusammenfassung: Februar 2018


Statistik

Seemeilen: 191
Motorstunden: 22
Segeltage: 11
Nächte auf See: 1
Liegetage: 17
Häfen/Ankerplätze: 11 

Grenada: Marina Phare Bleu, Prickly Bay (M), Grand Mal Bay (M), Tyrell Bay-Carriacou (A)
St. Vincent & G: Clifton Harbour-Union Island (A), Tobago Cays (M), Glossy Bay Marina-Canouan, Admirality Bay-Bequia (M)
Martinique: Le Marin (A), St. Anne (A)  

Segeln und Wetter

Der Wind kommt immer noch aus Nordost, teilweise sehr stark. Die Grundwindstärke ist oft 5-6, in Böen mehr. An den Ankerplätzen gibt es teilweise Fallwinde. Die Inseln in der Ostkaribik liegen in einem Bogen. Wir sind weit im Süden in Grenada und wollen jetzt wieder nach Norden. Durch den Bogen ist das aber eher Nordosten – und da kommt der Wind her… Also legen wir die (glücklicherweise kurzen) Strecken zwischen den Inseln hart am Wind zurück.
   
Wenn der Wind so lange kräftig aus einer Richtung bläst, baut sich auch eine entsprechende Welle auf. Dazu kommt noch Schwell vom Atlantik und Strömung, so dass unsere Überfahrten teilweise ziemlich unbequem sind. Kreuzen ist nicht die beste Disziplin der TRITON und bei bestimmten Wellenfrequenzen wird sie stark abgebremst, so dass wir teilweise mit dem Motor mithelfen. Für die einzige längere Strecke zurück nach Martinique warten wir bis der Wind etwas schwächer wird und haben dann eine gute Überfahrt.

Auf Grenada, einer Insel mit hohen Bergen, gibt es immer wieder kurze und heftige Schauer. In den Grenadinen, die wesentlich flacher sind, regnet es wesentlich weniger und wir genießen viele Sonnenstunden. Durch den Wind ist die Temperatur gut auszuhalten.

Boot

Auf der endlosen To-Do-Liste konnten diesen Monat wieder einige Punkte abgehakt werden. Ralf hat die Opferanoden im Kühlschrank getauscht. Die alten waren nur noch grauer Brösel und seitdem diese aus dem System entfernt sind, haben wir den Eindruck, dass der Kühlschrank – unser größter Stromverbraucher – nicht mehr so viel läuft. Zusammen mit anderen Maßnahmen führt das dazu, dass wir den Motor nur noch anwerfen müssen, wenn wir heißes Wasser benötigen.

Wir achten darauf, dass die Platten nicht abgeschattet werden und haben nur unser kleines Sonnendach verwendet und dieses abends abgebaut, so dass ab Sonnenaufgang Energie erzeugt werden kann. Außerdem stellen wir den Kühlschrank in der Mittagszeit auf „Freeze“ damit er richtig kalt wird, und abends dann auf Automatikbetrieb. Dann springt er nur an, wenn eine bestimmte Temperatur unterschritten wird.

Als weitere Wartungsarbeiten hat Ralf Öl und Getriebeöl um Außenborder gewechselt und die Steuerseile nachgespannt. Zusammen haben wir das Fockfall, das im Inneren des Mastes scheuert, ausgetauscht. Das ist aber keine Dauerlösung, die Scheuerstellt muss beseitigt werden, wenn der Mast im Winterlager herunterkommt.

Eine Dauerbaustelle ist unser altes Beiboot, dass immer wieder geflickt werden muss und nur noch mit gutem Willen zusammenhält. Aber wir bekommen in Martinique unser vor einiger Zeit bestelltes neues Dinghy und sind damit sehr glücklich. Wenn die TRITON unsere Wohnung ist, dann ist das Beiboot unser Auto, ohne dass wir nicht an Land gehen oder Freunde besuchen könnten.

Verpflegung/Versorgung

Auf Grenada können wir problemlos und gut einkaufen. Bei diversen Inseln der Grenadinen ist die Versorgungslage nicht so gut. Auf Carriacou gibt es einen größeren Supermarkt und frisches Obst und Gemüse können wir bei Straßenhändlern kaufen. Aber wir haben viel an Bord und es ist gut, wenn wir die Vorräte auch verbrauchen. Auf Martinique sind wir wieder in Frankreich und schlagen dort im Leader Price und im Carrefour zu. Jetzt sind wir wieder gut ausgestattet.

Crew

Wir sind zu zweit an Bord und haben uns in diesem Monat wirklich gut verstanden. Alle Abläufe an Bord sind jetzt Routine geworden und jeder hat genaue Aufgaben. Anker rein und raus, Beiboot rein und raus, Außenborder anbringen und verpacken – alles klappt immer besser. Wir haben unseren Rhythmus gefunden und sind uns auch einig, wohin wir fahren und was wir dort unternehmen – schön!

Sightseeing

Zu Beginn des Monats waren wir noch auf Grenada. Da wir die Insel schon im Januar mit dem Auto erkundet hatten, beschränkten wir uns jetzt auf die nähere Umgebung. Schwimmen, Schnorcheln, Pizza essen und Freunde besuchen stand auf dem Programm

Die Insel Carriacou gehört auch zu Grenada. Hier erleben wir den Karneval (eher unspektakulär) und haben Spaß am Erkunden der Insel mit Kleinbussen. In Windward wird tatsächlich noch ein klassisches Holzboot gebaut und an der Bay gibt es viele nette Restaurants und Cafés, die wir gerne besuchen.

Der nächste Staat ist „St. Vincent und die Grenadinen“ und unser erster Stopp dort Union Island, wo wir aber nur einklarieren und mit Freunden ein Bier trinken gehen.

Postkarten-Karibik vom Feinsten sind die Tobago Cays, eine unbewohnte Inselgruppe mit hufeisenförmigem Riff. Dort gibt es weißen Sand, türkisfarbenes Wasser, Palmen, Barbecue am Strand – wirklich wunderschön!

Ein besonderes Erlebnis ist Canouan, geprägt vom Gegensatz zwischen den sehr ländlichen Einwohnern und abgesperrten Resorts für die Reichen und Berühmten. Wir haben Spaß am Erkunden der hübschen Insel mit einem Golfcart, aber diese zwei Welten finden wir sehr merkwürdig.

Da gefällt es uns auf Bequia wesentlich besser. Hier mischen sich Touristen, Einheimische zum Zugereiste zu einem bunten Bild. Ein gemäßigter Tourismus ist – wie wir in Gesprächen bestätigt bekommen – für alle Beteiligten vorteilhaft. Für die Bewohner gibt es Verdienstmöglichkeiten und für die Touristen nette Angebote zum Essen, Trinken, Besichtigen und Einkaufen. Wir nutzen alle Möglichkeiten und kaufen ein Modellboot und zwei Bilder…

Nun sind wir wieder zurück in Martinique und damit in Europa und können unsere Vorräte auffüllen.

Begegnungen

Wenn wir nur zu zweit sind, haben wir wesentlich mehr Kontakt nach außen, als wenn wir als (Familien-)Gruppe unterwegs sind. Besonders freuen wir uns über verschiedenen Wiedersehen: da ist erst einmal die PEACH aus Schweden, die wir zum letzten Mal in Gran Canaria gesehen haben. Wir treffen uns mehrmals und versuchen, bei der Reparatur des Fockrollers zu helfen.

Wahrscheinlich zum letzten Mal haben wir die NALA DANICA aus Dänemark in Union Island getroffen. Wir sind auf dem Weg nach Norden zur amerikanischen Ostküste, sie sind auf dem Weg nach Süden durch den Panamakanal in den Pazifik und nach Australien. Von dort soll ihr Schiff dann zurück nach Europa transportiert werden.

In der Phare Bleu Marina haben wir die VELA DARE aus der Schweiz kennengelernt. Auch sie sind auf dem Weg nach Norden und so laufen wir uns mehrmals über den Weg, z.B. in Carriacou und auf den Tobago Cays.

Dort lernen wir auch Michael kennen, der ein Wassertaxi fährt und Barbecue am Strand organisiert. Wir kommen ins Gespräch und ich mache eine Fotoserie und versuche, ihn auf Tripadvisor anzumelden. Das scheitert leider daran, dass er keine Business-Webseite hat.

Auf Bequia treffen wir eine lustige Gruppe von drei englischen Ehepaaren, die teilweise in der Karibik leben. Wir unterhalten uns sehr nett und schicken uns gegenseitig Fotos.

Fazit

Wir sind sehr froh, dass wir uns entschieden haben auch die südlichen Inseln zu besuchen. Die Entfernungen hier sind nicht groß und wir haben ja bis Ende April Zeit für die Karibik. Es war wieder sehr abwechslungsreich und anregend und ich habe wieder einiges über Geographie gelernt. Einige Namen waren mir ganz neu, andere hatte ich zwar schon gehört, hätte sie aber nicht auf einer Karte zeigen können.
Bei allen besuchten Inseln – mit Ausnahme vielleicht von Canouan – hatten wir das Gefühl, dass es den Menschen gut geht und dass sie zwar einfach, aber zufrieden leben und arbeiten. Dadurch haben wir uns auch gut und sicher gefühlt. Wir schließen Beiboot und Motor an, lassen aber das Schiff nachts offen und wir haben keine unangenehme Situation erlebt. Im Gegenteil, als Ralf sein Portemonnaie im Bus verloren hat, waren alle Beteiligten super hilfsbereit und er hat es problemlos zurückbekommen.

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