Ralfs Notoperation am Beiboot war soweit erfolgreich, dass
es benutzt werden kann und so fährt er morgens in die Marina um uns in Grenada
anzumelden. Wieder ein neuer Inselstaat und wieder einer, der abwechselnd in
französischer und englischer Hand war. Zuletzt waren die Engländer dran und
daher ist Amtssprache Englisch und es wird auf der linken Seite gefahren.
Nach dem Frühstück an Bord machen wir uns auf den Weg um die
Hauptstadt, St. George’s, zu erkunden. Unser Beiboot ist nicht wirklich fit und
muss immer abwechselnd ausgeschöpft und aufgepumpt werden. Wir nehmen daher die
Pumpe gleich mit. Das Dinghy-Dock ist direkt neben dem Yachtclub und da ist
Ramba-Zamba, denn das jährliche „Billfish Tournament“ findet zur Zeit statt und
alles ist gesteckt voll mit Hochsee-Angelbooten.
Wir laufen weiter in die Stadt und sehen an einem Holzsteg
ein deutsches Boot liegen. Wir sind schon ganz neidisch, weil die so einen
schönen Platz in der Innenstadt haben. Als wir genauer hinsehen, stellt sich
heraus, dass es die LOTHLORIEN ist, die noch etwas hier zu erledigen hatte und
auch nur ausnahmsweise dort liegen darf. Wir laufen weiter um den Hafen und
offensichtlich ist gerade die Schule aus, denn es wimmelt von Kinder in
verschiedenen Schuluniformen.
Überhaupt gibt es hier jede Menge Schulen und Kirchen. Die
Stadt liegt auf verschiedenen Hügeln und so bieten sich immer wieder
spektakuläre Blicke auf Häuser und Hafen. Wenn ich die Weltherrschaft
übernommen habe, wird meine erste Amtshandlung sein, jede Art von Kabel vor
schönen Aussichten zu verbieten…
Wir als Fußgänger haben in den engen Straßen ohne
Bürgersteig gefühlt manchmal das Totenhemd an, denn die Fahrer sind sehr
sportlich unterwegs und nehmen teilweise Anlauf, um die Steigungen zu schaffen.
Außerdem entsteht der Eindruck, dass im Zweifel die Hupe wesentlich wichtiger
ist als die Bremse… Besonderen Spaß machen uns immer die hier lebenden Hühner,
die völlig unbeeindruckt vom Verkehr ihren Tätigkeiten nachgehen (Warum
überquerte das Huhn die Straße?)
Von oben haben wir auch einen guten Blick auf das Kreuzfahrtterminal,
wo heute gleich zwei riesige Schiffe liegen. Der blaue Himmel ist mittlerweile
verschwunden und wir bekommen immer mal wieder eine warme Dusche.
Auf der anderen Seite ist dann unsere Ankerbucht zu sehen, natürlich
wieder mit ein paar Kabeln im Vordergrund.
Wir laufen wieder steil bergab und fahren
ziemlich feucht wieder zurück zum Schiff während hinter uns die Lichter der Stadt
angehen.
Nach dem Abendessen besuchen wir dann noch Ralf und Kerstin auf
der LOTHLORIEN, die mittlerweile wieder neben uns vor Anker liegt. Es ist ja schon
eine Weile her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben und es ist sehr nett und interessant
die Erfahrungen auszutauschen.
Schön, immer wieder bekannte Yachten zu treffen.
AntwortenLöschen