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Samstag, 2. Dezember 2017

Tag 152 - Atlantik 14: Bergfest!

Die „offizielle" Entfernung zwischen Santa Cruz, Teneriffa und Bridgetown, Barbados beträgt laut Cornellsailing 2600 sm. Um auf der sicheren Seite zu sein, haben wir beschlossen, das Bergfest zu feiern, wenn noch 1300 sm Restentfernung auf dem Plotter angezeigt werden. Gestern Nachmittag um 18:50 war es dann so weit und wir konnten die nächste „Leckerli-Tüte" öffnen. Durch unsere Kreuzerei und dem Kurs nach Süden wegen des besseren Windes sind wir bisher deutlich mehr als 1300 sm gefahren und so hoffen wir, in der 2. Hälfte weniger als 13 Tage zu brauchen. Ich fände es schön, wenn wir es zur großen Abschiedsparty am 12.12.2017 nach Barbados schaffen würden.
Wir sind jetzt seit genau zwei Wochen in unserer schwankenden Nussschale unterwegs. Und es schaukelt nicht zu knapp. Hier auf dem Atlantik gibt es nahezu immer Schwell, eine alte Welle, die von weit entfernten Stürmen, meist im Norden, stammt. Die Richtung des Schwells hat mit der aktuellen Windrichtung nichts zu tun. Dazu kommt noch die aktuelle Windwelle, die sich mit dem Schwell vermischt und teilweise zu unregelmäßigen Bewegungen führt. In der ersten Woche, beim Motoren, hatten wir oft eine schöne lange Dünung, die das Boot sanft angehoben und wieder abgesenkt hat. Bei Kreuzen ist die ganze Welt einseitig schräg und dazu kommen die Wellen. Jetzt, mit Wind von hinten schwankt das Schiff abwechselnd nach rechts und links (eben Gauki). Der Parasailor kann das ganze System etwas stabilisieren und die Triton liegt dann ruhiger.
Weit laufen können wir natürlich auf unserem 11,5 m langen und 3,5 m breiten Boot nicht, aber klar ist, dass wir uns bei jeder Bewegung irgendwo festhalten müssen. Auch Sitzen ist nur möglich, wenn wir uns irgendwo verkeilen oder abstützen und beim Gauki-Kurs rollen wir selbst im Liegen hin und her. Jede an Land normale Tätigkeit wird zum akrobatischen Akt, insbesondere, wenn eigentlich zwei Hände erforderlich wären.

Das Erstaunliche ist, dass wir uns recht schnell an die Bootsbewegungen gewöhnt haben. So kann ich z.B. auf kurzen Strecken nicht Lesen oder Schreiben, speziell nicht unter Deck, ohne das mir komisch im Magen wird. Aber mittlerweile ist das gar kein Problem. Der Körper bewegt sich automatisch im Rhythmus der Wellen und nur besonders große fallen noch auf. Wichtig ist es auch, daran zu denken, dass nichts ungesichert abgestellt werden kann. Wir helfen uns mit Anti-Rutsch-Matten, Körbchen, in denen der Kleinkram liegt und Schlingerleisten. Alle losen Teile werden regelmäßig weggepackt oder gesichert.

Heute haben wir einen hohen und extrem unangenehmen Schwell von der Seite, dazu kräftigen Wind und daher keinen Parasailor für die Stabilität. Da nützt selbst die Gewöhnung nix, es ist einfach nur unbequem. Dazu kommt, dass ich gestern mein MTX genommen habe, als Tablette, weil es mir für eine Spritze zu schaukelig war. Ich habe keine Lust mir eine Nadel im Bein abzubrechen… Die Tabletten vertrage ich nicht so gut und daher bin ich etwas quengelig… Auf der positiven Seite: ich habe für morgen (1. Advent!) Schoko-Muffins gebacken (etwas halbmondförmig, weil sie trotz kardanisch aufgehängtem Herd auf dem Blech zusammengerutscht sind) und wir kommen im Moment sehr flott voran...

1 Kommentar:

  1. Ich hoffe, ich verursache jetzt keine Kosten.... Cosima, Du bist meine Heldin!!! Ralf und Paul, Ihr natürlich auch, allerdings dann eher meine Helden! :-) Weiterhin GUTE REISE! 👌👍😘

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