Heute bekommen wir unser Auto – einen Fiat 500 Sport – und diesmal
waren wir klüger und haben gleich den Preis mit Versicherung angefragt: 75 €
für drei Tage, d.h. 3 x 24 Stunden finden wir ein gutes Angebot. Wir fahren in die Hauptstadt Arrecife und was wir sehen gefällt uns erst mal gar
nicht. Das Gelände der Marina Rubicon und die Geschäfte sind nett gemacht, aber
weiter außen sieht es schon sehr, sehr touristisch aus und danach führt der Weg
auch noch durch Industriegebiete mit hässlichen Hallen und durch Steinbrüche (?),
jedenfalls liegen da Berge von Schutt (?). Wir parken in Arrecife der Nähe des
Hafens und schon wird es wesentlich schöner. Das Meer ist türkisblau, die
Bebauung (bis auf ein Hochhaus) nicht aufdringlich und das Castillo San Gabriel
sieht von außen sehr nett aus.
Auch innen ist es nett gemacht und beherbergt ein historisches Museum, aber leider sind die Texte
alle Spanisch und so können wir uns nur die Illustrationen ansehen. Eigentlich
erstaunlich, denn gefühlt ist die Insel fest in englischer und deutscher Hand. Wir
schauen noch kurz in die Fußgängerzone und essen eine Kleinigkeit, aber dann
ist schon wieder Siesta Zeit und alle Läden machen zu.
Kein Problem für uns, denn wir wollen weiter zur Fundación César
Manrique. Wie gestern schon geschrieben war Manrique Künstler und Aktivist und
hat die Gestaltung der Insel entscheidend geprägt. Die Fundación (Stiftung) ist
im ehemaligen Haus des Künstlers untergebracht.
Das Haus steht auf einem 30.000 m² großen Grundstück, das
sich über einem Lavastrom erstreckt. Im Untergeschoss wurden fünf große,
vulkanische Blasen mit Gängen verbunden und in den Lebensraum mit einbezogen.
Der gesamte Komplex ist von Manrique selbst umgestaltet
worden, um ihn an seine neue Funktion eines Museums anzupassen.
Im Haus selbst werden Werke von Manrique und anderen
Künstlern ausgestellt und es gibt einen interessanten Film über Leben, Werk und
insbesondere seine Aktivitäten zur Bewahrung von Landschaft und Identität der
Insel. Wir sind total begeistert von der Ästhetik der Gestaltung, den Linien
und Farben, den kreativen Ideen und der Harmonie von Landschaft, Natur und
Gebäuden!
Auf dem Heimweg fahren wir noch am Monomento de Campesino
vorbei, ein ebenfalls von César Manrique aus den Wassertanks von Fischkuttern
gestaltetes Denkmal zu Ehren der Bauern von Lanzarote.
Weiter geht es durch eine faszinierende Vulkanlandschaft –
hier könnte man jederzeit Science-Fiction Filme drehen oder auch, wie Frodo und
Sam durch Mordor zum Mount Doom laufen. Beeindruckend ist auch, dass sich
bereits verschiedene Moose und Flechten auf den Basaltsteinen angesiedelt
haben.
Bis wir zuhause angekommen sind, ist es schon wieder Abend
geworden, Wolken ziehen auf und es wird dunstig. Der Strommast hätte Manrique
bestimmt nicht gefallen…
Die letzten Vulkanausbrüche waren im 18. Jahrhundert. Das nach knapp 300 Jahren Moose und Flechten vorhanden sind, wundert mich nicht. Auf der Vulkaninsel Surtsey (Island) waren schon nach wenigen Jahren Pflanzen heimisch. Mich hat die extreme Scharfkantigkeit des vulkanischen Gerölls verwundert. Beim Anfassen habe ich mich fast geschnitten. Offensichtlich findet kaum eine Erosion der Oberfläche statt, obwohl das Gestein nicht hart ist. Ob das Fehlen von Niederschlag eine Rolle spielt?
AntwortenLöschenKlingt logisch, auch due Temperaturunterschiede sind meines Wissens nach in Lanzarote nicht so groß. ich wünsche euch noch eine gute Weiterfahrt und eine schöne Zeit jetzt in Lanzarote. Tschühüs, Brigitte
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