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Mittwoch, 27. September 2017

Tag 86 - Madeira: Nonnen im Nebel

Unser letzter Tag mit Auto, also nutzen wir es erst einmal für einen Großeinkauf im nächsten Ort. Wir kaufen viele Getränke und füllen auch unseren Bestand mit Dosentomaten auf – am Ende haben wir zwei Wagen vollgepackt. Wir finden fast alles – außer sauer Sahne. Die Auswahl an Milchprodukten ist eher übersichtlich. Aber dafür gibt es „eingeborene“ Bananen und andere leckere Früchte und der Aufzug fährt uns direkt zu unserem Auto in der Tiefgarage.
Wir bringen die Taschen an Bord und starten zu unserer Besichtigungstour. Ralf hat eine kleine Passstraße ausgesucht und wir sehen wieder eine große Auswahl an verschiedenen Landschaften auf engem Raum. Jeder Location-Scout für einen Fantasy-Film würde hier glücklich, denn es gibt so viele verschiedene Arten von Wäldern, Ebenen, Felsen, Hügeln, Bergen, Buchten etc. Ich – als bekennender LotR und GoT Fan – sehe immer wieder geeignete Stellen und „erfreue“ Ralf mit der Beschreibung von entsprechenden Szenen. Manchmal gibt es Gitterroste quer über die Straße und das bedeutet dann, dass wir in ein Gebiet mit freilaufenden Viehzeug kommen, z.B. Kühe oder Schafe, die gerne mal hinter Kurven auf oder an der Straße stehen.
Während der Fahrt nach oben kommen wir in eine Nebel- oder wahrscheinlich eher Wolkenschicht. Über den Wolken ist dann zwar nicht die von Reinhard Mey besungene „grenzenlose Freiheit“ aber doch wieder die die Sonne. Wir sehen die Gipfel herausragen, aber die Aussichtspunkte können wir heute getrost auslassen, denn die Täler sind alle in Watte gehüllt. Auch auf dem Pico do Arieiro (mit 1818 m der dritthöchste Berg der Insel) ist die Aussicht eher mäßig, denn wir können die Berge nur ahnen.
Unser Ziel für heute ist Curral das Freiras, das Nonnental. Es ist ein abgelegener Ort im Landesinneren, in dem sich früher die Nonnen vor Piratenangriffen versteckt haben. Keine gute Wahl, denn auch hier sind die Hauptsehenswürdigkeiten die Aussichtspunkte… Auch der Ort gefällt uns – zum ersten Mal auf Madeira – nicht. Im Verhältnis zu den anderen gepflegten Anlagen ist es hier eher renovierungsbedürftig ohne malerisch zu sein. Es gibt verhältnismäßig viele Souveniershops und Ausflugslokale und die Betreiber versuchen die (wenigen) Touristen auf der Straße anzusprechen. Als dann auch noch zwei Reisebusse ankommen, ergreifen wir die Flucht.
Es ist schon wieder so spät geworden, dass wir uns Richtung Flughafen aufmachen, um unser Auto pünktlich zurückzugeben. Auf der Fahrt durch Funchal staunen wir über die vielen Bananenplantagen mitten in der Stadt. Die Madeira-Bananen sind etwas kleiner als die südamerikanischen und besonders aromatisch.

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