Als ich gestern ins Bett gegangen bin, habe ich natürlich
noch einmal das Schiebeluk für den obligatorischen
„Ist-alles-klar-mit-dem-Anker-Blick“ geöffnet. Huh, war das unheimlich. Um uns
herum war der „Nebel des Grauens“ ganz wie in einem Horrorfilm… ich konnte
gerade noch die Ankerlaterne unseres Nebenliegers erkennen… Sicherheitshalber
habe ich die Luke schnell wieder zugemacht. Ralf hat dann nachts, als er Boote
hörte – wie sich herausstellte Fischer – noch eine hellere Laterne und unseren
Radarreflektor aufgehängt.
Auch morgens wurde es zwar hell, war aber immer noch neblig.
Um uns herum waren (gezählte) 13 kleine Fischerboote und überall schwammen
kleine Markierungsbojen für Fangkörbe. Wir haben erst einmal gefrühstückt und
dabei recherchiert, dass mit den Körben nicht Hummer (wie in Schottland)
sondern Tintenfische gefangen werden. Neben Muscheln gelten sie als „das Gold
Galiciens“.
So langsam verzog sich der Nebel, die Fischer sammelten ihre
Körbe wieder ein und fuhren heim und wir machten uns daran, das Beiboot
aufzupumpen und es dann mit dem Spifall ins Wasser zu heben.
Da der Strand nicht weit entfernt war, sparten wir uns den
Akt mit dem Motor und ruderten an Land. Dort angekommen, trugen wir das Boot
über die Flutgrenze, damit es sich später nicht selbständig machen
konnte… Dann machten wir uns auf den Weg zur Inselerkundung. Es gab
verschiedene Rundwege und wir liefen von unserer Ankerbucht erst einmal zum
Leuchtturm, von dem aus wir einen fantastischen Blick hatten (s.o.) und dann
weiter auf einem Rundweg um ca. 2/3 der Insel. Immer wieder öffneten sich
wunderbare Ausblick. Besonders beeindruckt waren wir von den Nachbarinseln
(Islas de Cíes) im Nebel.
Wir machten eine kurze Pause auf dem sehr gepflegten und
hübsch gelegenen Campingplatz und liefen dann zum Fähranleger, bei dem es ein paar
Andenkenverkäufer und einige Kneipen gab. Wir stärkten uns mit dem für Galicien
typischen „Pulpo á feira“. Dabei wird der Krake (das ist der mit acht Armen)
gekocht, kleingeschnitten, mit Olivenöl beträufelt und mit Salz und einem speziellen
geräucherten Paprikapulver gewürzt. Wir finden es sehr lecker – hier das
Rezept: klick. Das Tier wird eingefroren, um die Zellstruktur zu verändern,
damit es zart wird. Klassisch wird das mit Schlagen gegen einen Felsen erreicht…
Zurück an Bord (das Beiboot war dankenswerterweise noch da)
nahmen wir ein erfrischendes Bad im Salzwasser (sehr kalt) und dann eine Dusche
mit Süßwasser (lauwarm). So abgekühlt fuhren wir dann noch weiter zu den Islas
de Cíes und konnten dabei sogar noch ein Stück mit der Abendbrise segeln. Wir
ankern jetzt vor dem angeblich schönsten Strand der Welt und sind wieder
gespannt auf morgen!
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