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Freitag, 11. August 2017

Tag 39 - Camariñas-Muros: Es wird wärmer!

Ausnahmsweise klingelte heute um 7:00 Uhr der Wecker, denn wir wir hatten uns mit der PEACH, an der wir festgebunden waren, zum Auslaufen verabredet. Sie wollen schnell weiter nach Lissabon. Ich hoffe, wir treffen uns wieder!
Wir haben mehr Zeit und wollen uns noch mehr von den schönen Rías (Bucht oder Fjord) hier in Galicien ansehen. Die Sonne geht auf und der Tag wird schön, aber ich ziehe morgens wieder lange Unterhosen, Fleece und eine Jacke an, denn der Nordostwind bläst empfindlich kalt.

In den Sommermonaten entsteht hier an der Küste meistens der sogenannte „Norder“ und das ist für uns mit Südkurs natürlich günstig. So kommen wir gut und schnell voran und haben Gelegenheit, unser „Downwind-Gear“ (Ausrüstung, um mit Wind von hinten zu segeln – wir lernen im Moment viele englische Segelbegriffe) zu verbessern. Mit Hilfe von mehreren Blöcken (Umlenkrollen), Loop-Schäkeln (Befestigungselemente aus Tauwerk) und Leinen können wir nun unseren Spinnaker-Baum vom Cockpit aus verstellen und das ist ein großer Sicherheitsaspekt. Wir haben auch gleich Gelegenheit, eine Halse (Heck geht zuerst durch den Wind) zu üben – klappt prima mit der neuen Lösung!

Dann passieren wir das berühmte Cap Finisterre (das aber gar nicht der westlichste Punkt Spaniens ist), der kräftige Wind wird schwächer und es wird auf einmal wesentlich wärmer.
Es geht noch ein Stück an der sehr hübschen und mit Pinien bewaldeten Felsküste entlang, bevor wir in die nächste Ría abbiegen, Ría de Muros, ein absolutes Schmuckstückchen – wunderschön! Hier gibt es keine Welle und wir entscheiden, dass wir auch gleich unsere 2. Fock an unserem neuen 2. Vorstag (Draht, der vorne den Mast hält) ausprobieren wollen. Am Segel ist noch ein überflüssiger Draht, den Ralf schnell entfernt.
Das Segel wird nicht aufgerollt, sondern mit Stagreitern (siehe ganz oben im Bild die goldenen Dinger rechts) am Vorstag befestigt. Als Schoten (Leinen, um die Segel zu bewegen) verwenden wir die Leinen für den Spi-Baum und auch das geht sehr gut. Das Segel passt genau und wir sind sehr zufrieden.

Dann laufen wir im Hafen von Muros ein und werden vom sehr engagierten Hafenmeister in Empfang genommen. Er schimpft freundlich, weil wir uns nicht auf Kanal 9 angemeldet haben und wir geloben Besserung.

Im Hafen ist es sehr warm (29°C) und wir bauen zum 1. Mal seit Den Helder unser Bimini (Sonnenschutz fürs Cockpit) auf und legen dann erst mal die Füße hoch (Siesta!). Heute Abend gibt es Hamburger und dann wollen wir noch in die Stadt, wo das Friday-Night-Fever tobt.

1 Kommentar:

  1. Na dann kannst Du ja langsam loslaufen nach Santiago de Compostela - 50 km, 10 Stunden. Auf alle Fälle besser als Lourdes -)))

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