In der Nacht ist tatsächlich eine Front mit reichlich Regen
und Wind durchgezogen, aber nicht so stark, wie vorhergesagt, zumindest zeigt
der Windreport von Port Washington zwar kräftige Böen, aber nicht mit 40 Knoten
Wind.
Am Morgen mache wir dann unsere zusätzliche Festmacherleine
wieder los und fahren erst einmal zur Tankstelle, die wir nur etwas bis zur
halben Tide anlaufen können. Dort nehmen wir Wasser, Diesel und Benzin (für den
Außenborder). Unsere Gasflasche hatten wir in der Liberty Landing Marina füllen
können, so dass wir jetzt wieder gut ausgestattet sind. Dann binden wir uns
nochmal an einer Tonne fest zum Frühstücken.
So gestärkt fahren wir dann – erst einmal nur unter Fock –
aus der Manhassat Bay wieder hinaus auf den Long Island Sound. Leonie steuert
und macht das nach anfänglichem „Seeschlangen suchen“ ganz prima. Die Sonne
kommt heraus und wir setzen auch noch das Groß. Es sind einige andere Boote
unterwegs und wir fahren mitten durch ein Regattafeld.
Kurz vor unserem Ziel, den Norwalk Islands an der Nordseite
der Bay, übernimmt dann Paul, um das letzte Stück zu steuern. Hinter den Inseln
gibt es verschiedene Ankerplätze und gleich der erste gefällt uns so gut, dass
wir hier bleiben.
Die Insel, hinter der wir liegen, heißt Sheffield Island und
wir sehen einen Anlegesteg und ein sehr hübsches „Lighthouse“. Die Jugend geht
lieber schwimmen, aber Ralf und ich fahren mit dem Dinghy an Land. Wie sich
herausstellt, können wir nicht am Steg anlegen, da die Tür zum Land mit einer
dicken Kette verschlossen ist, also entscheiden wir uns zu „beachen“ und landen
mit dem Beiboot am Strand. Dort finden wir die Überreste von „Horseshoe Crabs“
(Pfeilschwanzkrebsen), die schon seit 450 Millionen Jahren auf der Erde leben
und daher als lebende Fossilien bezeichnet werden. Funfact: die Tiere haben
tatsächlich blaues Blut (Hämocyanin statt Hämoglobin zum Transport von
Sauerstoff).
Große Teile der Insel sind Naturschutzgebiet aber es gibt
angelegte Wege und wir laufen ein Stück durch den Wald. Zur Natur, die hier
geschützt wird, gehören aber offensichtlich auch zahlreiche sehr blutdurstige
Moskitos, die auch am Tag stechen und sich sehr über uns Besucher freuen – wir überlassen
ihnen die Insel und kehren schnell wieder um. Durch die Bäume können wir einen
Blick auf die TRITON werfen.
Zurück am Strand ist das Wasser, in der knappen Stunde, die wir
hier waren, ganz erheblich gestiegen – gut dass wir das Dinghy festgebunden
hatten! Mittlerweile hat es angefangen zu regnen. Wir warten auf eine kurze Regenpause
und fahren dann zurück zum Boot, wo Paul netterweise die Kuchenbude schon
aufgebaut hat.
Gut geschützt können wir dann etwas später das Abendessen
machen. Heute gibt es ein Lieblingsessen „Pizzatoast“ die im Gasbackofen ganz
besonders lecker und knusprig werden. Während ich das hier schreibe, hat es
draußen wieder angefangen, heftig zu regnen. Gleich ein Test für unsere neue Imprägnierung,
die sich bis jetzt bewährt. Auch das alte Teakdeck ist mittlerweile so weit
aufgequollen, dass ich keine „chinesische Wasserfolter“ mehr auf meinen
Kopfkissen habe.
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