Das Schöne an unserer Art zu reisen sind die Gegensätze. Vorgestern noch im vollen Seebad mit Rummelplatz und Strand, gestern segeln bei grauem Himmel und Nieselregen, heute Traumwetter auf der Vogelinsel. Die nette Hafenmeisterin hatte uns gestern empfohlen, den Bus zum "Bird Sanctuary" zu nehmen, der immer fährt, wenn die Fähre ankommt.Wir sind rechtzeitig am Anleger und bekommen so zwei Plätze für die Tour. Über enge und steile Straßen geht es bis an das Westende der Insel, das wir gestern schon vom Wasser aus gesehen hatten. Wir haben eine Stunde Zeit für den Besuch bevor der Bus uns wieder zurückbringt. Schon der erste Blick von den Klippen nach Süden ist spektakulär.Auf der Nordseite gibt es dann eine Aussichtsplattform (siehe Titelbild) und es werden Ferngläser an die Besucher ausgeliehen. Das ist auch nötig, denn die verschiedenen Vögel sind recht weit entfernt. Hier brüten Lummen, Tordalken, Eissturmvögel, Dreizehenmöven und Papageientaucher.Wir haben Glück, dass noch Papageientaucher (unten Mitte) hier anzutreffen sind, denn sie kommen nur zum Brüten an Land (sonst leben sie "pelagisch" also auf dem offenen Meer. Die Brutsaison endet Ende Juli und es sind nicht mehr viele Tiere hier vor Ort. Wir beobachten und fotografieren so lange, dass mir die Zeit nicht auch noch für den Leuchtturm reicht bis der Bus wiederkommt. Das macht aber nichts, denn Leuchttürme habe ich schon viele besichtigt, Papageientauern dagegen noch nie in freier Wildbahn gesehen.Die Busfahrt zurück ist auch ein Erlebnis, nicht nur wegen der Achterbahnfahrt über die schmalen Straßen, sondern auch wegen der Ausblicke auf Meer, Tiere und Landschaft.Wir kommen gut wieder im Hafen an und gehen erst einmal zum Mittagessen und für eine kurze Siesta zurück zum Boot.Danach laufen wir rund um den Hafen und auch hier gibt es einiges zu sehen. Anders als auf den anderen Inseln ist die Vegetation hier nicht nur grün, sondern bunt - genau wie die Boote. Ein Künstler hat aus Schrott einen Hummer gebaut.Wir werfen einen Blick in das kleine Informationszentrum und erfahen einiges über die Geschichte der Insel, die strategisch interessant zwischen Schottland und Irland liegt.Ralf entscheidet sich noch für eine kleine Wanderung zum Leuchtturm an der Nordost Ecke der Insel und ich setze mich auf eine Bank am Hafen, genieße die Aussicht und die Stimmung und nutze die Zeit zum Telefonieren.Für den Abend haben wir im ersten Haus am Platz (es gibt drei Etabissements) einen Tisch reserviert. Das "Manor House" ist gut besucht und wir genießen das leckere Essen mit Blick aufs Wasser.Wieder ein schöner und abwechslungsreicher Tag in (Nord)Irland. Abends kühlt es wieder merklich ab und während ich das hier schreibe, pustet Heinz, der Heizlüfter brav warme Luft ins Boot. Morgen wollen wir zurück ans Festland fahren.
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