Heute morgen räumen wir erst einmal im Boot auf und müssen dabei feststellen, dass etwas (Regen)wasser in mein Kleiderfach gelaufen ist. Da das immer wieder mal passiert, sind alle Kleidungsstücke zusätzlich in Müllbeutel verpackt - hier ein Fach von Ralf - so dass die Feuchtigkeit kein großes Problem ist.Nachdem wir alles gesichtet und das Fach ausgewischt haben, geht es mit dem Dinghy los an Land. Es gibt keine wirklich guten Stellen, um das Beiboot anzubinden, und so entscheiden wir uns, es neben ein anderes Boot zu legen. So kann es mit diesem gemeinsam seine Position mit der Tide verändern (siehe Titelbild). Wir mieten uns wieder E-Bikes, denn wir haben gestern vom Wasser aus schon gesehen, dass die Insel wieder hügelig ist.Hier meinen sie die Schafzucht auch wirklich ernst, denn es gibt jede Menge davon. Wir fahren eigenlich ständig durch ihre Weiden und sie beäugen uns mit Vorsicht. Neben Schafen gibt es auch einige Kühe und sogar Esel.Von einer etwas erhöhten Stelle können wir die Triton als einziges Besucherboot im Hafen an ihrer Mooringtonne sehen.Unser erstes Ziel ist der alte Leuchtturm an der Nordost-Ecke der Insel. Es geht steil bergauf, dass wir für das letzte Stück unsere Räder stehenlassen und zu Fuß weiterlaufen. Schließlich haben wir es geschafft, aber es ist etwas enttäuschen, denn das Grundstück ist privat und mit einem Tor verschlossen.Auf Claire Island leben etwa 150 Menschen und es kommen nur recht wenige Touristen hierher. Aus der Fähre sind vorhin ca. 30 Leute ausgestiegen. Es gibt nur fünf Möglichkeiten, etwas zu essen zu bekommen, vier davon direkt am Hafen. Wir entscheiden uns zum Mittagessen für die fünfte Option, das Stone Barn Café. Direkt daneben liegt ein Gewächshaus und es werden die selbst gezogehen Lebensmittel frisch serviert. Es gibt einen kleinen Raum mit 24 Sitzplätzen und eine sehr zutrauliche und liebesbedürftige Katze.Dann geht es wieder hinaus in den Regen. Die ganze Insel wirkt auf uns sehr gepflegt und aufgeräumt und bei Sonne gibt es vom Höhenweg sicher wunderbare Aussichten. Heute ist es teilweise so neblig, dass wir nicht bis zur nächsten Kurve sehen können. Auch die anderen Besucher haben sich auf der Insel gut verteilt, so dass wir nur selten jemanden treffen.Es gibt praktisch keine Möglichkeit, sich zu verlaufen und so kommen wir bei der nächsten Attraktion an: der Abbey, einer mittelalterlichen Kirche, unsprünglich aus dem 12. Jahrhundert. Es gibt ein paar Wandmalereien und möglicherweise das Grab von Gráinne (auch Granuaile oder Grace) O’Malley, einer berühmten irischen Piratin aus dem 16. Jahrhundert. Direkt daneben steht die kleine Inselkirche, in der alles festlich geschmückt ist, denn heute war Kommunion für die Kinder der Insel. Wie auch in Roundstone sind die Graber hier pflegeleicht mit Kieselsteinen gestaltet.Direkt neben der Kirche ist der Dorfladen, wo wir noch etwas als Ergänzung zum Abendessen einkaufen wollen. Wir kommen mit dem Besitzer ins Gespräch und er erzählt uns von einem deutschen Pfarrer, der seine gesamte Freizeit hier verbracht hat. Er hat mit den Kindern musiziert und sich sehr für die Bevölkerung eingesetzt. Letztes Jahr ist er gestorben und liegt nun hier auf dem Friedhof. Es geht zurück an den Hafen, wo wir eigenlich im Gemeindezentrum Kaffee trinken wollen. Aber da ist heute wegen der Kommunion geschlossene Gesellschaft. Wir besichtigen also noch den letzten Höhepunkt, Granuaile's Castle. Hier hatte die Piratenkönigin ihr Hauptquartier und hat von vorbeifahrenden Schiffen Zoll genommen oder sie ausgeraubt.Zurück auf der Triton gibt es Lachs mit Kartoffeln und im Dorfladen gekauftem Lauch und Champignons - sehr lecker! Morgen wollen wir früh aufstehen, denn wir haben 50 sm vor uns und müssen wieder ein Kap runden. Wir wollen eine Bucht erreichen, in der wir gut vor starkem Südwind geschützt sind, der Montag kommen soll.
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