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Samstag, 29. Juli 2023
Tag 63 - Kilmore Quay: Liebe auf den ersten Blick
Ralf war gestern schon kurz an Land aber für mich ist es heute die Premiere und ich bin sofort sehr angetan von der Stimmung im Hafen und netten rothaarigen Kinder, die von einer Rampe aus Krabben fangen - so wie unsere Kinder das jahrelang an der Ostsee praktiziert haben. Es hilft natürlich auch, dass die Sonne scheint und der kräftige Westwind die Wolken weggepustet hat und wir herzlich auf Gälisch und Englisch begrüßt werden.Wir gehen erst einmal ins Hafenbüro zum Duschen. Die Tür lässt sich mit einem Anruf öffnen, denn unsere Mobilnummern sind vom Hafenmeister gespeichert worden - praktisch! Bei der Waschmaschine treffen wir Luke von der SEGOTIA und kommen mit ihm ins Gespräch. Er kennt sich bestens aus und nennt uns eine Reihe von Orten, die wir unbedingt besuchen sollen. Besonders nett: er empfiehlt immer auch noch das beste Pub am Platz. Diese Liste macht hungrig und wir beschließen, uns nach etwas Essbarem umzusehen. Dazu müssen wir nicht weit laufen, denn direkt am Hafen gibt es verschiedenen bunte Möglichkeiten.Wir entscheiden uns für "The Little Saltee Restaurant" (das weiße Gebäude links). Es hat über 2.300 positive Bewertungen auf Google Maps und offensichtlich kommen die Leute von weit her, um hier zu essen, denn Kilmore Quay selbst hat weniger als 400 Einwohner. Wir können die positiven Bewertungen bestätigen. Das Team ist absolut professionell und die klassischen Fish & Chips schmecken ausgezeichnet. Unsere Portionen sind so groß, dass wir die Reste zum Abendessen verspeisen.Aber Kilmore Quay hat noch viel mehr zu bieten. Auch wegen der großen Fischerei-Flotte (siehe auch Titelbild) gibt es einen hervorragend ausgestatteten Bootsausrüster, dem wir natürlich einen Besuch abstatten.Wir besuchen einen netten kleinen Laden mit Taschen und Geschenkartikel, in dem ich mir eine sehr nette kleine Tasche für Smartphone und Kleinkram kaufe.Wir werfen einen Blick auf den kleinen Strand neben dem Hafen. Die Iren haben offensichtlich ein anderes Empfinden von Temperatur, denn wir sind mit Steppweste unterwegs, während hier viele unbeeindruckt baden.Nun ist Ralf mit Einkaufen dran: es gibt - mal wieder - einen neuen Sonnenhut, denn das letzte Exemplar haben wir auf dem Weg nach Irland versenkt.Wie bekannt, möchte Ralf gerne nachmittags (idealerweise um 16:30 Uhr) Kaffeetrinken und etwas Süßes dazu essen. Böse Zungen behaupten, dass er überhaupt nur segelt, um an verschiedenen Orten neue Cafés ausprobieren zu können... Auch in dieser Hinsicht enttäuscht Kilmore Quay nicht - wir bekommen leckeren Kaffee (bzw. heiße Schokolade) und köstlichen Kuchen im ebenfalls top bewerteten "Cocoa's Coffee Shop".Wir laufen noch eine Runde um den Hafen und werfen einen Blick auf die zahlreichen bunten Fischkutter.Danach will ich mir noch die andere Seite des Hafens ansehen und Ralf läuft einen Rundweg, der teilweise direkt am Meer entlangführt. Der frische Wind sorgt für kräftige Brandung - gut das wir im Hafen liegen (Foto von Ralf).Dort ist auch einiges los. Ralf hatte mir schon gestern von einer Robbe im Hafen berichtet und tatsächlich liegt ein Exemplar gemütlich und ganz unbeeindruckt von zahlreichen Fans und Fotografen auf dem Slip.Aufgrund unserer Erfahrungen aus Helgoland vermute ich, dass es sich um eine Kegelrobbe handelt (langgezogener Kopf). Für zusätzliche Stimmung sorgt ein junges Mädchen, dass einen großen Eimer gefangene Krabben ausschüttet, die zielstrebig nicht direkt zum Wasser, sondern zur Robbe laufen. Einige halten sie wohl für einen Stein und "verstecken" sich unter ihrem Bauch. Das bemerkt eine freche Möwe, die sich gleich eine dieser Krabben schnappt:Ein sehr schöner Tag in einem netten Ort - bisher gefällt es uns hier sehr gut! Morgen soll noch einmal ein Starkwindfeld durchziehen, so dass wir noch hierbleiben wollen. Das ist gut, denn dann kann ich heute Abend und morgen weiter die Bachelorarbeit des jüngsten Sohnes Korrektur lesen. Ich habe jedenfalls heute eine Menge über AlSi10Mg, Duktilität und Wöhlerlinien gelernt...
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