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Dienstag, 26. Juli 2022
Tag 58 - Getaria-Mutriko: Mode und Meer
Gestern habe ich über den relativ unbekannten Juan Sebastian Elcano berichtet - heute geht es um einen anderen Mann, der 1895 als Sohn eines Fischers und einer Näherin in Getaria geboren wurde und als Modedesigner Weltruhm erlangte: Cristóbal Balenciaga. Von einer Stiftung wurde hier ein Museum errichtet, dass wir besuchen wollen. Es öffnet erst um 11:00 Uhr und es regnet, also lassen wir es erst einmal langsam angehen.Wir suchen Schutz vor der Feuchtigkeit in der gewagt auf mehreren Ebenen an den Hang gebauten Kirche - diesmal echt gotisch und nicht neu-gotische wie die in San Sebastian.Aber dann hört es auf zu regnen und wir beginnen den Aufstieg zum Museum. Netterweise gibt es Rolltreppen, die uns nach oben befördern und schöne Aussichten auf die Altstadt mit Kirche......und auf das "Monumento a Elcano", dass eine Gallionsfigur zeigt (die merkwürdigerweise zum Land hin schaut) und das innen eine Tafel enthält, die an die Expeditionsteilnehmer erinnern soll.Das Museum ist neben dem Haus der Mentorin von Balenciaga errichtet. Die Marquesa de Casa Torres war die Arbeitgeberin seiner Mutter, die in förderte und ihm eine Schneiderlehre in San Sebastian ermöglichte. Später entwarf er dann das Hochzeitskleid für ihre Enkelin, Königin Fabiola von Belgien.Von außen eher unauffällig, ist das Museum von innen architektonisch beeindruckend. Mehrere Stockwerke große Glaswände lassen Licht ins Innere des Museums. Die Ausstellungsräume befinden sich in den beiden oberen Etagen.Die Ausstellung beginnt im 2. Stock und zeigt chronologisch verschiedene Modelle. Das Licht ist gedämpft und die Exponate werden gedreht und regelmäßig ausgetauscht, damit die empfindlichen Stoffe nicht zu sehr leiden. Viele der Kleider wurden von ehemaligen Trägerinnen oder deren Erben zur Verfügung gestellt, darunter z.B. auch von Grace Kelly (Abendkleid ganz links im Bild unten rechts).Balenciaga galt als "König der Haute Couture" und zu seinen Kundinnen gehörten z.B. Maria Christina von Österrich (die Frau des spanischen Königs - siehe Beitrag über San Sebastian), Mona von Bismarck, Ava Gardner, Audrey Hepburn and Jackie Kennedy. Mir gefallen am besten diese Kostüme in schwarz-weiß. Für weiter Eindrücke aus dem Museum siehe hier: Klick.Wir sehen uns noch einen Film über Leben und Werk an und besuchen dann noch die Sonderausstellung über seine Zusammenarbeit mit ungarischen Fotografen Tom Kublin, der die Kollektionen dokumentierte, unter anderem auch, damit gegen Plagiate vorgegangen werden konnte. Die Fotos zeigen besonders gut die fast architektonischen Linien in den Silhuetten der Kleider.Der Museumsbesuch und das anschließende Essen haben dann doch länger gedauert als gedacht, denn mit einem so aufwendigen Museum hatten wir in dieser kleinen Stadt nicht gerechnet. So ist es schon später Nachmittag, als wir auf die Triton zurückkommen.Wir entscheiden uns aber dann doch noch, die Abendbrise zu nutzen und noch etwas weiter nach Westen zu fahren. Es geht vorbei ein einer wunderschönen grünen Steilküste bis zu unserem nächsten Hafen Mutriku (siehe auch Titelbild).Wieder liegen wir gut geschützt vor einer steilen Stadtkulisse. Heute gibt es Abendessen an Bord und danach legt Ralf noch Strom, um unsere Batterien wieder aufzuladen.
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