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Sonntag, 24. Juli 2022

Tag 56 - San Sebastian: Wassersport

Wir verbringen ein sehr angenehme Nacht im Hafen und machen uns gleich morgens auf den Weg zur Kajak-Vermietung direkt um die Ecke. Der nette Inhaber schaut uns erstaunt an, als wir schon vor seiner Tür stehen, als er öffnet. Wir bekommen ein Zweier-Kajak und müssen es rund um den Hafen bis zu einer Rampe ziehen.
Wir umrunden die mitten in der Bahia de La Concha gelegene Insel Santa Clara und schauen uns den Strand vom Wasser aus an (siehe auch Titelbild). An der Außenseite der Insel ist trotz des ruhigen Wetters doch atlantischer Schwell zu spüren und ich habe Körperspannung, bis wir wieder hinter der Insel angekommen sind.
Dort legen wir einen kleinen Zwischenstopp ein und können die anderen Wassersportler beobachten. Das Müll-Sammel-Boot und ein Jetski liegen an der Kaimauer. Im Hintergrund ist der Monte Igueldo zu sehen, den wir gestern besucht haben.
Überall in der Bucht sind Schwimmer unterwegs - wegen der vielen anderen Fahrzeuge schleppen sie meistens eine Warnboje hinter sich her.
Dann sind da noch die SUPs (gerne auch mit Hund), Kajaks in verschiedenen Größen, Segelboote, Motorboote, Dinghys...
...und natürlich auch die Touristen-Ausflugs-Boote, die anfangen, die Besucher im 30-Minuten-Takt auf die Insel zu bringen - für uns das Zeichen zum Aufbruch...
Wir geben unser Kajak wieder zurück - eine sehr gute und erstaunlich schnelle Art, sich in der Bucht zu bewegen. Es gibt noch ein Sandwich zum späten Frühstück bzw. frühem Mittagessen.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass unser Hafenhandbuch empfiehlt, keine spanische Gastlands-Flagge zu führen. Wir kaufen daher im Souvenir-Shop ein baskische Flagge (genauer: die Flagge der "Autonomen Gemeinschaft Baskenland". Sie ist preisgünstig, hat jedoch den Nachteil, dass die Bänder zum setzen auf dem Boot fehlen, so dass ich eine entsprechende Leine festnähen muss.
Nach diesen Anstrengungen machen wir erst einmal Siesta, denn es ist ziemlich warm geworden. Anschließend gibt uns unser netter spanischer Nachbar noch Tipps, welche Häfen an der Küste von uns gut angelaufen werden können.
Zur Abkühlung wollen wir uns noch an der berühmten Playa de la Concha in die Fluten stürzen - eine Idee, die an diesem sonnigen Sonntag auch noch der eine oder andere Tourist und/oder Einwohner hatte...
Wir stürzen uns unerschrocken ins Getümmel und tatsächlich gibt es sowohl an Land als auch im Wasser ausreichend Platz für uns. Während Ralf noch etwas am Ufer entlang geht, bleibe ich bei unseren Rucksäcken und beobachte, wie vom Meer her dunkle Wolken herankommen. Zusammen mit den über uns kreisenden Möwen wirkt das fast wie eine Szene aus einem Horrorfilm, wo der Nebel des Grauens über die nichtsahnenden Urlauber hereinbricht.
Nach dem Bad im Meer gibt es dann noch eine Dusche im Hafen - sehr schön in ganz neu gebauten Waschräumen. Nun sind wir bereit für unsere abendliche Expedition in die Altstadt. San Sebastian ist bekannt für seine Pintxos, kleine Leckerein (ähnlich den spanischen Tapas), die in Bars und Restaurants zu Getränken serviert werden. Auch hier ist es recht voll, so dass wir Schlage stehen müssen, bevor wir einen Tisch bekommen.
Es ist zwar ein touristischer Massenbetrieb (mit sehr professionellen Kellnern), aber die kalten und warmen Pintxos sind wirklich sehr lecker. Dazu trinken wir wieder eine Flasche Sidra.
An der Bar hängen eine Unmenge von iberischen Schinken und es ist gar nicht möglich, sich durch alle Pintxos durchzuprobieren, so viel Auswahl gibt es hier.
Satt uns zufrieden werfen wir noch einen letzten Blick auf die Bucht und ihre Berge im Abendlicht. Morgen wollen wir weiter an der Küste entlang nach Westen fahren.  

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