Heute machen wir uns daran, die "Lazy Jacks", kurz "Lazies" zu ersetzen. Das ist ein Leinensystem, dass dafür sorgt, dass das Großsegel beim Bergen auf dem Baum landet und nicht auf dem Deck. Die alten Leinen sind seit ca. 20 Jahren im Einsatz und haben doch etwas gelitten... Wie jedes Jahr müssen die Leinen auch oben an der Saling (rechts und links am Mast zum Abspreizen der Wanten) eingefädelt werden.
Gelitten hat auch das Boot im Winterlager - an einigen Stellen hat sich Schimmel breit gemacht. Besonders betroffen ist die Fenderkiste am Heck und Ralf - mein Held - klettert mit Schlauch und Schimmel-Ex bewaffnet hinein um auch die letzten Ecken zu erreichen. Wir müssen auch noch die letzten Rutscher in den Mast fädeln, gestern fehlte uns dazu der erforderliche Inbusschlüssel für den Verschluss.Ich helfe beim Fädeln, sichere Ralf bei Aufstieg in den Mast und kümmere mich um die weitere Reiseplanung. Grundsätzlich wollen wir über Belgien an die französische Küste. Dazu gibt es drei Möglichkeiten: direkt durch den Abschlussdeich raus auf die Nordsee nach Den Helder und an der Küste entlang (schwarze Route), nach Amsterdam und dort nach Westen durch die IJ (keine Schreibfehler, heißt wirklich so) nach IJmuiden in die Nordsee (rote Route) oder nach Amsterdam und entlang der "Staande Mast Route" durch verschiedene Kanäle bis in das Delta (blaue Route).Die verschiedenen Wettermodelle zeigen alle mehr oder weniger starken Südwest-Wind an - also für uns genau von Vorne - nicht gut... Wir wollen daher morgen in Richtung Amsterdam aufbrechen und dann dort entscheiden, wie wir weiter fahren wollen. Wir freuen uns auf die Gelegenheit, Amsterdam noch einmal zu entdecken, zumal wir diesmal unsere Fahrräder dabei haben. Zuletzt waren wir 2012 mit den Kindern dort, als wir die Triton nach dem Motor-Refit den Rhein herunter gefahren haben. Vielleicht können wir im Delta Segelfreunde von uns treffen. Ich habe sie auf gut Glück angeschrieben und tatsächlich kommen sie Ende nächster Woche zu ihrem Boot!Ich löse noch das Problem, dass die französische Küste auf unserem Plotter nicht - wie sonst - in Weiß und Blau angezeigt wird, sondern einen komischen gelben Hintergrund hat, bei dem man die Tiefen nicht mehr erkennen kann. Eine kurze Google-Recherche ergibt, dass ich die Einstellungen für die Meeresbodendarstellung ändern muss... Ralf nutzt den Schlauch noch um eine Winsch am Mast auszuspülen - rechts der frisch geschrubbte und "entschimmelte" Inhalt der Fenderkiste. Glücklicherweise waren die Fender (Puffer, die vor dem Anlegen an der Reling befestigt werden) im Einsatz und sind daher nicht vom Schimmel betroffen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.