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Donnerstag, 29. Juli 2021

Tag 32 - Ouistreham-Caen: Brücken und Burgen

Der große Vorteil an unserer Art zu reisen ist, dass wir die Zeit haben, auch Abstecher in Landesinnere zu machen. Der "Canal de Caen à la Mer" führt - wie der Name schon sagt - von Ouistreham aus nach Caen. Das klingt auf den ersten Blick nach einer langweiligen Fahrt (7 sm = 15 km) unter Motor, aber das Gegenteil ist der Fall. Es fängt schon damit an, dass die erste Brücke sich um 13;30 öffnen soll. Wir sind ganz pünktlich da, aber nix passiert. Ralf versucht, die  "capitainerie con ouistreham" per Funk zu erreichen und die murmeln etwas von 5 Minuten - was ungefähr das Gleiche meint wie die Aussage beim Pizzabestellen...
Wie sich dann herausstellt, wurde noch auf ein größeres Schiff gewartet, dass dann hinter uns die Brücke passiert. Gar nicht so angenehm, wenn so ein Pott uns im engen Fahrwasser verfolgt. Glücklicherweise nicht den ganzen Weg.
Die Brücke selbst (siehe Titelbild) ist eine im größeren Maßstab nachgebaute Kopie der "Pegasus Bridge". Diese wurde am D-Day im Verlauf der Operation Tonga von alliierten Luftlandeeinheiten  erobert und dann nach dem geflügelten Pferd auf dem Schulterstück der Einheit offiziell umbenannt. Damit wurde die Ostflanke der Alliierten gesichert. Wir müssen noch durch zwei weitere Brücken was dann ohne größere Wartezeiten funktioniert. Unterwegs sehen wir Rennyachten (mit extrem langen Kiel), historische Gebäude, Angler, Kreuzfahrtschiffe, Schwanenfamilien und ein Schiff mit einem ungewöhnlichen Antrieb, den Ingenieur Ralf als "Flettner-Rotor" identifiziert.
So kommen wir gut in Caen an und entscheiden uns noch für eine kurze Radtour auf die beeindruckende Burg, die von William dem Bastard (später Eroberer) ab 1060 erbaut wurde. Heute beherbergt sie zwei Museen und wir können Exponate aus den Skulpturengarten des "Musée des Beaux-Arts de Caen" bewundern. Uns beeindruckt die Statue "Lou" des spanischen Künstlers Jaume Plensa, die je nach Blickwinkel dreidimensional oder fast flach aussieht.
Auffällig ist auch die Installation von Huang Yong Ping "One Man, nine animals", die ursprünglich für die Biennale 1999 in Venedig entworfen wurde und jetzt hier im Burghof steht. 12 hölzerne Säulen, davon neun mit Fabeltieren, umringen einen kleinen Wagen mit einer Buddah-Figur.
Natürlich werfen wir noch einen Blick von der Burgmauer auf die "Église Saint-Pierre", die unteren Befestigungen und das Stadtpanorama.
Wir können sogar in der Ferne das Hafenbecken und die blaue Baumpersenning von der Trion erkennen:
Auf dem Rückweg machen noch eine kleine Rundfahrt durch die Altstadt und an der Orne entlang. Wir werden ein paar Tage hierbleiben und wollen verschiedene Ausflüge unternehmen.

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