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Montag, 26. Juli 2021

Tag 29 - Honfleur-Deauville+Trouville: Seebäder satt

Auch heute müssen wir wieder rechnen, denn Start- und Zielhafen sind jeweils nur in einem bestimmten Zeitfenster zu erreichen. Dazu kommt, dass wir die Strömung von Tide und Seine mit einkalkulieren müssen. Nach einigem Überlegen starten wir in Honfleur genau um 12:00 Uhr - beruhigend, dass noch sieben weitere Boote mit uns auslaufen. Wir halten uns etwas außerhalb es Fahrwassers, denn dort gibt es Großschifffahrt.
Grüne Flächen auf unserer Seekarte bedeuten, dass diese Stellen bei extremer Ebbe aus dem Wasser ragen - und davon gibt es in diesem Revier jede Menge. Heute führt unser Kurs direkt über eine solche Untiefe und auch vor dem Hafen könnten wir bei Niedrigwasser spazieren gehen. Wir sind allerdings zur richtigen Zeit da (siehe blaue Anzeige unten links - 7,7 m Tidenstand) und daher zeigt das Echolot (rechts im Bild) 7 m Wassertiefe an.
So kommen wir gut in Deauville an und bauen gleich die Fahrräder auf, um den Ort zu erkunden. Deauville ist ein bekanntes Seebad und hier findet jährlich im September das "Festival du cinéma américain de Deauville" statt, zu dem die erste Liga der Hollywoodstars hierher kommt. 
Durch die gute Verbindung mit Zug und Autobahn ist das hier ein belieber Ferienort für Pariser, von denen viele hier (oder im Nachbarort Trouville) elegante Häuser besitzen. Es gibt ein Casino, zwei (!) Pferderennbahnen und den berühmten Strand mit den bunten Schirmen...
...und die Holz-Promenade direkt am Strand, auf der die Strandhäuschen nach amerikanischen Filmstars und Regisseuren benannt sind.
Wir fahren aber erst einmal zur Tourist Information, die direkt am inneren Hafen gelegen ist. Wir haben einem etwas holperigen Start - das übliche Problem: Ralf will einfach fahren, wenn nötig auch gegen Einbahnstraßen und Slalom um Fußgänger, ich möchte auf direktem Weg und ohne den Zorn der Bewohner auf mich zu ziehen zum Ziel kommen... Aber dann einigen wir uns und beschließen, zuerst nach Trueville auf der anderen Seite des Flusses Touques zu fahren.
Anders als das am Reißbrett entworfene Deauville ist Trouville ein kleines Fischerstädtchen mit historischen Gebäuden und verwinkelten Straßen.
Wir fahren am Ufer entlang, wo frischer Fisch direkt von Kutter verkauft wird. Mittlerweile ist Niedrigwasser und dann wird eine Fußgänger-Brücke zwischen Trouville und Deauville aufgebaut (bei Hochwasser fährt eine kleine Fähre - siehe Titelbild Mitte unten).
Danach geht es an den Strand, der hier nicht mehr aus Kieseln besteht wie in Dieppe, sondern ein richtig schöner Sandstrand ist. Direkt am Wasser steht das ehemalige "Hotel des Roches Noires" (jetzt ein Appartementhaus). Es wurde von Monet gemalt, Marcel Proust hat hier Urlaub gemacht und Marguerite Duras hatte dort eine Wohnung. Ralf gefällt jedoch das dunkelrot gemusterte Haus links wesentlich besser - tolle Lage mit der Holzveranda und der eigenen Tür mit Treppe zum Strand.
Auf dem Rückweg werfen wir noch einen Blick auf die Hafeneinfahrt und verstehen sofort, warum heute Mittag beim Einlaufen der Flachwasseralarm piepste. Wir hatten uns - korrekt - im Fahrwasser mehr auf der rechten Seite bei den grünen Tonnen gehalten, aber die Rinne verläuft nahe der roten Tonnen - beim Ablegen sind wir dann klüger...

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