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Donnerstag, 15. Juli 2021
Tag 18 - Boulogne-sur-Mer: Mittags geschlossen
Heute wollen wir Boulogne-sur-Mer anschauen und optimistisch planen wir, den Belfried (Glockenturm), die Basilika und die Burg zu besichtigen, die alle in der kleinen Altstadt liegen und dann noch am Strand unseren neuen Drachen steigen zu lassen. Das Programm hat sich dann nicht ganz so ausführen lassen. Ich hatte vormittags noch einen Video-Call, so dass wir erst gegen 11:00 Uhr losgefahren sind. In der Altstadt waren wir dann erst einmal verblüfft, vor dem Rathaus einen ägyptischen Garten zu finden, komplett mit Sphinxen, Obelisken, Hieroglyphen und riesigen Horus-Statuen (siehe Titelbild). Auf den ersten Blick können wir nicht herausfinden, was es damit auf sich hat. Wie sich herausstellt, ist der Belfried nur mit Führung zu betreten und diese gibt es nur auf Französisch, daher fällt dieser Programmpunkt aus. Burg und Basilika sind über Mittag geschlossen und so beschließen wir, den Rundweg auf den alten Befestigungsanlagen zu laufen, um uns unser Mittagessen zu verdienen.Auf dem Weg zur Altstadt und auf dem Rundweg können wir verschiedene Sehenswürdigkeiten entdecken: das "Palais impérial", einen Gedenkstein für den Krieg in Nordafrika 1952-1962, einen Labyrint mit wunderbaren Blumen und dem Denkmal für Auguste Mariette, einem französischen Ägyptologen, der in Boulogne-sur-Mer geboren wurde. Dazu gehört auch noch der Nachbau eines ägyptischen Bootes. Wie sich herausstellt, ist der ägyptische Garten vor dem Rathaus zu seinen Ehren angelegt, denn dieses Jahr ist sein 200. Geburtstag. Funfact: das Libretto von Verdis Aida beruht auf einer Erzählung von Mariette.Nach dem Mittagessen gehen wir dann zur Burg, die ein wichtiger Teil der Stadtbefestigung war und heute ein Museum beherbergt.Das Museum selbst ist "gemischte Tüte" und bietet ganz unterschiedliche Exponate, die von verschiedenen Sammlern zusammengetragen wurden. Darunter ist natürlich auch der oben genannte Auguste Mariette. Es überrascht daher nicht, dass es eine ägyptische Abteilung gibt. Aber auch griechische Vasen und Stücke aus Alaska, den Kodiak-Inseln, Südamerika und Afrika werden gezeigt.Damit nicht genug, beinhaltet die Ausstellung auch noch italienische, niederländische und französiche Malerei und die Stadtgeschichte von Boulogne-sur-Mer. Leider ist alles auf französisch aber die sehr hilfsbereiten Mitarbeiter im Museum, von denen einige erstaunlich gut Englisch sprechen, geben alles, um unsere Fragen zu beantworten.Uns gefällt am besten das Untergeschoss, in dem gezeigt wird, wie die Burg auf römischen Überresten errichtet wurde. Die Römer hatten hier schon eine strategische Befestigungsanlage und den Weg über den Kanal nach England zu kontrollieren.Nun wollen wir noch in die Basilika "Notre-Dame de l’Immaculée Conception", die überirdisch gerade renoviert wird und innen an den Petersdom in Rom und die St Paul's Cathedral in London angelehnt ist.Auch hier ist wieder der unterirdische Teil besonders beeindruckend. Die Krypta unterhalb der Basilika ist mit 1400 qm Fläche eine der größten Frankreichs. Zusätzlich gibt es 4000 qm Wandmalereien.Auch hier sind die ältesten Teile römisch. Bei der Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert wurden neue Räume angelegt es werden bemalte Pfeiler, Basreliefs und verschiedene Schätze gezeigt. Alles ist sehr gepflegt und sorgfältig restauriert und beleuchtet. Hier gibt es sogar englische Erklär-Texte.Weil wir uns bei den Besichtigungen Zeit lassen, ist es zu spät geworden, um noch an den Strand zu gehen. Wir beschließen also, auch morgen noch hier zu bleiben und den Ausflug nachzuholen. Zurück an Bord gibt es Abendessen und dann noch kostenlos Musik von "Festival de la Côte d’Opale" direkt neben unserem Hafen - Ralf aktiviert seine noise-cancelling-Kopfhörer... Ich beschäftige mich mit dem Bloggen beschäftige und wie immer nach einem Besichtigung-Tag gibt es einiges nachzulesen.
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