Eigentlich wollten wir heute morgen gemütlich das kurze Stück nach Terschelling fahren und dann von dort weiter nach Borkum. Die Windentwicklung zeigt ab Dienstag Abend Sturmstärke und so entscheiden wir uns, direkt nach Borkum zu fahren. Nach Studium von Gezeiten, Strömungen und Seekarten ergibt sie eine günstige Startzeit um 18:00 Uhr und so können wir den Tag noch auf der Insel verbringen. Das bedeutet, dass unsere Fahrräder zum ersten Mal zum Einsatz kommen.
Wir fahren in den Ort und besuchen das kleine Museum "De Noordwester", dass sich als eine Sammlung von Standgut herausstellt.
Es gibt ein paar Aquarien, aber nur wenige lebende Bewohner. Dafür ist der Eintritt knackig... Fazit: Fortsetzung der Standräuberei mit anderen Mitteln... Wir laufen wieder ein Stück auf der Hauptstraße...
Neben den alten Grabsteinen gibt es auch ein Feld mit aktuellen Gräbern. Die Gestaltung reicht von fragwürdig modern...
Nach einer Kaffeepause geht es zurück aufs Boot, wo wir schon einmal alle Leinen zum Ausbaumen klarmachen und dann legen wir wie geplant ab. Das erste Stück ist unangenehm, weil wir gegen den Wind aus dem Fahrwasser Motoren müssen, aber dann erreichen wir die offene Nordsee und können vor dem Wind segeln.
Es ist kühl, feucht und windig. Vor dem Wind bedeutet "Gauki-Kurs", bei dem das Boot nicht stabil auf einer Seite liegt, sondern ständig hin- und her rollt. Und dann wird es richtig dunkel, denn durch den bedeckten Himmel sind weder der Mini-Mond noch Sterne zu sehen... Wenigstens erkennen wir - wenn nicht gerade eine Schauerboe kommt - rechts von uns die Leuchttürme auf den Inseln und links von uns die Lichter der Schiffe, die wie Perlen an der Schnur, die große Schiffahrtsroute befahren.
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