Wir sind schon auf Porto Santo und St. Barth mit einem Quad unterwegs gewesen und es hat uns viel Freude gemacht. Und so haben wir heute eines hier gemietet. Das Teil ist ziemlich "gebraucht", hat keine Feststellbremse (auf einer steilen Insel trickreich), keine Kiste hinten (für Gepäck und für mich als Rückenlehne) und darf nicht auf Autobahnen fahren - also nicht optimal. Wir haben ein paar Startschwierigkeiten, z.B. benötige ich zwei Hände zum Festhalten und mindestens eine zum Navigieren, aber nach einer Weile haben wir uns an die Situation gewöhnt und steuern die Ananas-Plantage von Augusto Arruda an, die bereits in der 3. Generation betrieben wird.
Die Ananas werden hier nach einer einzigartigen Methode in Gewächshäusern gezogen. Auf einer speziellen Mischung von Erde und organischem Material wachsen die kleinen Pflanzen heran. Nach ungefähr einem Jahr erfolgt für neun Tage das "Fumo", eine Behandlung mit Rauch, die dazu führt, dass alle Pflanzen gleichzeitig blühen. Die Ananasfrüchte beginnen zu wachsen und die ausladenden Blätter werden beschnitten. Später bekommen die Pflanzen dann noch kleine Stecken, an denen die schweren Früchte festgebunden werden können. Nach 18-24 Monaten kann dann geerntet werden.
Neben den Treibhäusern gibt es noch ein Café und einen Laden, in dem Ananas-Likör, Ananas-Marmelade, Schmuck, Geschenkartikel und alle Arten von Produkten in Ananas-Form oder mit Ananas-Muster etc. verkauft werden.
Wir fahren weiter an der Küste entland bis nach Lagoa, einem kleinen Ort, der früher einen bedeutenden Hafen hatte. Insgesamt gefällt uns diese Insel auf den ersten Blick nicht so gut, wie auf den anderen, die wir gesehen haben. Hier ist alles größer und ungepflegter mit Industie-Bauten und wesentlich mehr Touristen.
Auf São Miguel gibt es verschiedene Kraterseen und dazugehörende Aussichtpunkte und einen solchen steuern wir jetzt an - leider ist in höheren Lagen mal wieder Nebel/Wolken, so dass wir auf dem ersten nur ein Selbstportrait machen (s.o.) und auf dem zweiten den See nur ahnen können.
Doch als wir dann auf der Nordseite der Insel wieder Richtung Küste herunterfahren, wird der Himmel blau und die Sicht auf Ribeira Grande wesentlich besser:
Eigentlich wollen wir auf dem Weg dorthin noch bei einem Naturpark mit Thermalquellen vorbei, aber dort stehen so viele Autos, dass wir darauf verzichten. Statt dessen folgen wir Hinweisschildern zum "Salto do Cabrito" einem kleinen Wasserfall und einem Wasserkraftwerk. Ich bleibe lieber am Becken sitzen aber Ralf steigt bis nach oben zu den verschiedenen Rohrleitungen.
Auch in Ribeira Grande gibt es natürlich einen Aussichtspunkt...
...und ein nettes Café mit Sonnenschirmen, wo Ralf seinen Galao bekommen kann. In der nahegelegenen Kirche - natürlich im schwarz-weiß-Design - beginnen währenddessen die Glocken zu läuten, sehr laut, sehr lange und nicht eben melodisch, und es kommt eine Prozession heraus - heute in weiß:
Zurück geht es wieder quer über die Insel mit einem kurzen Zwischenstopp auf einem sehr großen und sehr aufwendig gestalteten Grillplatz und dann zum Vermieter, wo das Quad noch gegen ein Auto getauscht wird, denn morgen wollen wir größere Strecken zurücklegen.
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