Große Aufregung in der Autovermietung aber wir bekommen ein anderes Fahrzeug und können uns auf den Weg machen. Eigentlich hatten wir vor, einen der höchsten Punkte der Insel anzufahren, wegen der schönen Aussicht dort, aber je höher wir kommen, umso dicker wird der Nebel bzw. die Wolkenschicht, bis wir die Hand vor Augen nicht mehr sehen können...
Nach und nach vertreibt die Sonne die Wolken und als wir den Leuchtturm an der Westseite der Insel erreichen haben wir schon blauen Himmel. Am 1. Januar 1980 wurde Terceira von einem Erdbeben schwer getroffen. Gerade in Angra wurden viele Häuser zerstört. Betroffen war auch der alte Leuchtturm, so das hier jetzt ein moderner Stahlturm steht. Es gibt einen schönen Picknick-Platz mit Grill, Pizzaofen und Waschräumen.
Ein Stück weiter haben wir - mal wieder - eine herrliche Aussicht auf eine Bucht und den blauen Atlantik:
Wir fahren weiter an der Westseite der Insel entlang und vom nächsten Miradouro aus sind gut die ordentlich angelegten Felder und Weiden zu erkennen:
Und wieder blüht es überall: Blumen, Bäume, Hecken, Sträucher - eine Vielzahl von Farben, Strukturen und Gerüchen!
Mittlerweile haben wir Hunger bekommen und finden - durchs Zufallsprinzip (was sieht nett aus und hat viele Besucher) das Restaurant "O Pedro" in Biscoitos. Die Speisekarte ist eine gewisse Herausforderung da unleserlich (portugiesisch und handgeschrieben) aber wir bestellen wieder "Alcatra" und es ist sehr lecker!
Nun geht es wieder zurück ins Landesinnere und hinauf in die Berge, aber nun ist der Nebel uns egal, denn wir wollen in die Höhle oder besser den Lavakanal "Gruta do Natal". Ausgerüstet mit Helmen steigen wir in die Tiefe. Nach der Beschreibung hat die "Weihnachtshöhle" wenige Höhenunterschiede und hohe Decken... Naja, für mich sind der unebene Boden und die ungesicherter Treppen (keine Normstufen...) eine echte Herausforderung... der Helm kommt öfter zum Einsatz und das letzte kurze Stück ist ca. 1m hoch...
Aber ich habe mit Hilfe von Ralf, meinem Stock und Hartnäckigkeit überlebt und kann die Geschichte erzählen und auf der Weiterfahrt die schöne Landschaft genießen, die mich etwas an den Schwarzwald erinnert.
Es gibt auch ein Wiedersehen mit den Stieren, die sich - wenn sie keinen Dienst haben - auf grünen dem Grasen (und wahrscheinlich Wiederkäuen) hingeben. Sie schauen auf, als wir mit dem Auto anhalten und entfernen sich, als wir aussteigen. Wahrscheinlich befürchten sie, wieder in die kleinen Kisten gesteckt und dann geärgert zu werden...
Es ist schon so spät, dass wir nur noch ein Ziel anfahren können, die "Furnas do Enxofre", vulkanische Schwefelquellen und Furmarolen. Ein gesicherter Rundgang führt durch das Gelände. Heute gibt es keine große Gasentwicklung und es riecht nur an einigen Stellen unangenehm nach Schwefel.
Als letzte Aktion geht es dann noch zum Einkaufen und zum Duschen im Hafen. Die Duschen schließen um 20:00 Uhr und das wird ganz subtil damit klargemacht, dass plötzlich nur noch kaltes Wasser kommt, dann nur noch heißes und dann wird es ganz abgestellt. Besonders nett, wenn man sich - wie Ralf - gerade eingeseift hat...
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