Gestern Abend haben wir es tatsächlich geschafft, uns mal
wieder einen Film anzusehen: „The Artist“, einen schwarz-weißen Stummfilm von
2011, der Oscars und Golden Golbes gewonnen hat. Es gibt tatsächlich nur wenig
Dialog (auf Tafeln), aber die Handlung und die Gefühle sind ganz klar nachzuvollziehen.
Zwischendurch ziemlich traurig, aber es gibt ein Happy End. Nach einer sehr
ruhigen Nacht (wenig Wind und keine Wellen) entscheiden wir uns, heute hier zu
bleiben und die Zeit zu nutzen, nach unserem neuen Plotter zu schauen.
Das ist mein Job und daher fährt Ralf zum Einkaufen an Land.
Wir haben das Nachfolgegerät zu unserem vorhandenen Plotter gekauft (SIMRAD NSS7
evo3) und der Traum ist natürlich „Plug und Play). Ich sichere erst mal alle
Wegepunkte, Routen und Tracks vom alten Gerät – klappt. Dann Sicherung aus und
alle Stecker raus – klappt. Neues Gerät auspacken und alle Stecker rein – tja,
immerhin drei von vier passen. Was nicht geht, ist der blaue Stecker für das
Echolot, genauere Betrachtung ergibt sieben Pole alt, neun Pole neu, also fehlt
uns ein Adapter.
Egal, ich kann ja erst mal versuchen, ob das Teil überhaupt
funktioniert. Zunächst bekomme ich kein GPS, aber in den Tiefen der Menüs finde
ich die entsprende Einstellung. Nach dem GPS kommt dann das AIS an die Reihe, das
richtige Seekartenmodul und auch die gespeicherten Daten lassen sich einlesen.
Noch ein paar individuelle Einstellungen und ich bin sehr zufrieden mit dem
Zwischenergebnis. Da wir aber das Echolot brachen, bauen wir das neue Gerät ab
und schließen das alte wieder an. Das findet dann auch erst mal kein GPS, aber
auch das Problem wird gelöst.
Unerwartet ruft Jan, der älteste Sohn, an – wie gut, dass ich
heute Zeit und Netz habe. Er erzählt sehr interessant von seinen weiteren
Plänen und ich drücke Daumen, dass es so klappt wie er sich das vorstellt.
Überhaupt werden in unserer Familie in diesem Herbst die Karten neu gemischt
und Weichen gestellt. Auch die anderen Söhne sind gerade in einer Umbruchphase
und wir werden auch nicht genau da weitermachen, wo wir vor einem Jahr
aufgehört haben. Ich bin gespannt, wo wir alle nächstes Jahr um diese Zeit sein
werden (Archivbild).
Inzwischen ist Ralf wieder da und wir machen uns gemeinsam
an das nächste Projekt, die neue Selbststeueranlage. Sie kann über den Plotter
oder über ein extra Steuerpanel bedient werden und zunächst ist eine Einrichtung
erforderlich. Das Problem ist, dass zwar der Kompass und der Ruderlagen-Geber
im Netz gefunden werden, aber nicht die eigentliche Anlage.
Wir sind erst mal
frustriert und fahren zur Ablenkung an Land. Nach den touristisch stark nachgefragten Zielen haben wir
uns jetzt einen eher ruhigen Ort ausgesucht. Hier gibt es schöne Häuser,
wahrscheinlich Ferienhäuser, die auch bewohnt sind, aber es gibt keine Tagestouristen
und auch sonst eher wenig zu sehen.
Wir essen ein Eis im Whislestop Café (das mich sofort an das
Buch von Fannie Flagg erinnert: „Fried Green Tomatos at the Whisle Stop Café“ – übrigens
auch ein netter Film) und laufen ans Ufer, aber auch da gibt es nix außer einem
Kinderspielplatz…
Zurück auf dem Schiff geht es dann an die Fehlersuche mit
der Selbststeueranlage. AEG (Aus-Ein-Geht) führt leider nicht zum Erfolg. Alle
anderen Geräte werden im Netz gefunden, aber „NAC.3“ eben nicht. Da Ralf auch
die Netzwerk-Kabel teilweise neu verlegt hat, suchen wir die Verbindungen ab.
Nach diversen „Sicherung aus-Umstecken-Sicherung ein-Gerät neu starten-Prüfen“
finden wir den Übeltäter: eine Steckverbindung war verkehrt eingesteckt. Puh!
Nun können wir den Konfigurationslauf starten und alle Einstellungen vornehmen.
Morgen klappt dann hoffentlich die Konfiguration während der Fahrt!
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